Der Gewichtsverlust in den ersten 5 Jahren nach Diagnose eines kolorektalen Karzinoms (CRC) ist prognostisch relevant. Wer Gewicht verliert, hat ein erhöhtes allgemeines und erkrankungsspezifisches Mortalitätsrisiko. Das gilt auch bei Übergewicht und Adipositas, wie die Auswertung eines populationsbasierten Krebsregisters in den USA zeigt.
Von 2.049 Patienten mit zwischen 1997 und 2008 diagnostiziertem CRC gaben nach 5 Jahren 53 % an, im Median 5 kg zugenommen zu haben, bei 12 % war das Gewicht unverändert und 35 % hatten median 4 kg abgenommen. Nach im Median 5,1 weiteren Jahren waren 344 Teilnehmer verstorben, davon 91 an ihrem CRC. Pro 5 kg Gewichtsverlust in den 5 Jahren nach Diagnose stieg das allgemeine Mortalitätsrisiko um 13 % an (Hazard Ratio [HR] 1,13; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 1,07-1,21), das CRC-spezifische Mortalitätsrisiko um 25 % (HR 1,25; 95 %-KI 1,13-1,39).
Ein signifikant schlechteres Überleben wurde auch beobachtet bei einem relativen Gewichtsverlust (> 5 vs. ≤ 5 % Veränderung), einer Verminderung des Body-Mass-Index (BMI; pro 1 Einheit) und einer erniedrigten BMI-Klasse (Übergewicht zu normal vs. bleibendem Übergewicht). Adjustiert wurde die Assoziation zwischen Gewichtsveränderungen oder BMI und dem Gesamtüberleben sowie dem CRC-spezifischen Überleben u. a. für das Alter, das AJCC-Stadium der Erkrankung und das Geschlecht.
Einer Gewichtsabnahme nach CRC-Diagnose ist unbedingt entgegenzuwirken, auch bei Übergewicht und Adipositas.
Literatur
Kocarnik JM et al. Long-Term Weight Loss After Colorectal Cancer Diagnosis Is Associated With Lower Survival: The colon Cancer Family Registry. Cancer. 2017;123(23):4701-8.
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Klein, F. Gewicht halten bei CRC — auch Übergewicht. Im Focus Onkologie 21, 58 (2018). https://doi.org/10.1007/s15015-018-3778-4
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