_ Die doppelte HER2-Blockade mit den Antikörpern Pertuzumab (Perjeta®) und Trastuzumab (Herceptin®) ist seit 2015 zum Einsatz in der neoadjuvanten Situation beim frühen HER2-positiven Mammakarzinom zugelassen. Erste Ergebnisse der APHINITY-Studie zeigen nun, dass die adjuvante Behandlung mit beiden Antikörpern das Rezidivrisiko von Frauen mit frühem HER2-positivem Mammakarzinom gegenüber dem aktuellen Standard reduziert [von Minckwitz G et al. N Engl J Med. 2017;377(2):122-31].

Wie Christoph Thomssen, Halle, berichtete, erhielten in der Phase-III-Studie 4.805 therapienaive Patientinnen mit frühem HER2-positivem Mammakarzinom randomisiert Trastuzumab plus Pertuzumab oder plus Placebo zusätzlich zu einer Anthrazyklin- oder Carboplatin-basierten Standardchemotherapie. Die HER2-gerichtete Therapie erfolgte jeweils für ein Jahr, bei einem geplanten Follow-Up von 10 Jahren.

Nach einem medianen Follow-Up von 45,5 Monaten war das relative Rezidivrisiko unter der dualen HER2-Blockade um 19 % vermindert (p = 0,045). Unter Placebo betrug das Rezidivrisiko nach 3 Jahren nur etwa 7 %. „Eine weitere Reduktion um absolut 1 % ist deshalb viel“, so Thomssen. Am deutlichsten zeigen sich die Vorteile zu diesem frühen Auswertungszeitpunkt bei Frauen mit besonders hohem Rezidivrisiko: Bei Patientinnen mit nodal-positiver Erkrankung reduzierte die zusätzliche Pertuzumab-Gabe das relative Rezidivrisiko gegenüber Trastuzumab plus Chemotherapie um 23 % (90,2 vs. 92 %; p=0,019). Bei Patientinnen mit negativem Hormonrezeptor-Status war es um 24 % vermindert (91,2 vs. 92,8 %; p = 0,085).