Die Kombination aus Chemotherapie und monoklonalen Antikörpern hat die Überlebensaussichten von Patienten mit mCRC zwar verbessert, doch geheilt werden noch immer die wenigsten. Bei der Suche nach für die Praxis geeigneten Biomarkern zur Abschätzung der Prognose kristallisierte sich zuletzt frei zirkulierende methylierte DNA (mfcDNA) für das HPP1-Gen im Blut heraus — ist sie vorhanden, ist die Prognose ungünstig.

In der aktuellen Studie wurde die prognostische Aussagekraft von HPP1-mfcDNA bei Patienten getestet, die mit Fluoropyrimidin, Oxaliplatin und dem VEGF(„vascular endothelial growth factor“)-Hemmer Bevacizumab behandelt wurden. Bei 337 (72 %) der 467 Patienten wurde HPP1-mfcDNA vor Therapiebeginn im Plasma entdeckt. Sie hatten gegenüber den anderen ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben (OS; Hazard Ratio [HR] 1,86; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 1,37-2,53). Infolge der Chemotherapie und VEGF-Hemmung kam es zu einer statistisch signifikanten Abnahme der HPP1-mfc-DNA-Werte bis zur zweiten Messung (p < 0,0001). So war nach der ersten Therapiedosis der Spiegel an HPP1-mfcDNA bei 167 der 337 Patienten auf nicht mehr messbare Werte zurückgegangen. Diese Patienten hatten ein besseres OS als Patienten mit noch immer messbaren HPP1-Spiegeln, aber ein schlechteres OS als Patienten, bei denen zu Beginn keine HPP1-mfcDNA zu finden war. Anhand des Biomarkers HPP1-mfcDNA konnte schon früh gut zwischen Patienten unterschieden werden, die nach 12-24 Wochen auf die Therapie ansprachen und jenen, die nicht ansprachen (AUC = 0,77 oder 0,71).

Auch die prognostische Aussagekraft der CEA-Serumspiegel wurde in der Studie bestätigt. Jedoch erwies sich CEA nicht als Marker für das Ansprechen. So konnte anhand der CEA-Werte nicht zwischen Patienten mit Ansprechen oder stabiler versus progressiver Krankheit unterschieden werden.

Fazit: HPP1-mfcDNA im Plasma eignet sich offenbar als früher prognostischer Marker für das progressionsfreie Überleben und OS bei Patienten mit mCRC. Die Messung der HPP1-mfcDNA-Spiegel erlaubt es, die Patienten zu identifizieren, die auf eine Kombination aus Chemotherapie und Bevacizumab gut ansprechen werden.