Die meisten Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen möchten eine sensible, aber ehrliche Kommunikation über das Ende ihres Lebens. Dennoch sind die Patienten häufig schlecht über Lebenschancen und Heilungsmöglichkeiten informiert. In einer randomisierten Studie wurden Ärzte und Patienten gecoacht, bevor es zu einem ausführlichen Gespräch kam. In der Vorbereitung erhielten die Patienten auch eine Fragenidentifikationsliste (Question Prompt List, QPL), die ihnen helfen sollte, die Fragen von Interesse zu stellen.

Eine erste Auswertung ergab einen positiven Einfluss der Intervention u. a. auf Diskussionen über Prognose und Behandlungsmöglichkeiten. In einer zweiten Analyse wurde nun ausgewertet, inwieweit die Intervention Zahl und Art der besprochenen Themen beeinflusste.

170 Patienten mit fortgeschrittenen nicht-hämatologischen Krebserkrankungen waren randomisiert worden. Die Onkologen der Interventionsgruppe (n = 12) absolvierten ein individuelles Kommunikationstraining; zudem bekamen jeweils bis zu 10 ihrer Patienten (n = 84) vor einem Arzt-Gespräch ein individuelles Coaching mit einer QPL. In der Kontrollgruppe erhielten Ärzte und Patienten keine dieser Interventionen.

Patienten der Interventionsgruppe fragten während des Gesprächs doppelt so viele Themen ab wie die Kontrollpersonen (70,2 vs. 32,6 %; p < 0,001) und stellten fast dreimal so häufig Fragen zur Prognose (16,7 vs. 5,8 %; p = 0,03). Von 262 Themen, die während des Coachings aufgekommen waren, kamen 158 im QPL vor (60,3 %); 20 davon (12,7 %) betrafen die Prognose. Insgesamt wurden in der Interventionsgruppe 82,4 % der Themen aus der QPL besprochen.

Fazit: Eine kombinierte Coaching- und QPL-Intervention kann terminal kranken Patienten und ihren Angehörigen helfen, für sie wichtige Fragen zu identifizieren und im Gespräch mit dem Arzt auch zu stellen.