Die lokale blutgefäßgerichtete photodynamische Therapie (PDT) ist eine neue Alternative beim Niedrigrisiko-Prostatakarzinom. Bei diesem Eingriff werden unter transrektaler Ultraschallkontrolle eine oder mehrere dünne optische Fasern in das vorher durch MRT-Bildgebung festgelegte Behandlungsareal der Prostata platziert. Nach intravenöser Applikation des Photosensitizers Padeliporfin wird dieser dann lokal über die optischen Fasern durch Laserlicht (753 nm) aktiviert, und es kommt durch die phototoxische Reaktion zum Verschluss der tumornahen Gefäße.

In einer multizentrischen Phase-III-Studie wurde die teilablative Lokaltherapie mit dem Standard Actice Surveillance — mit Biopsien und PSA-Wert-Bestimmung alle 12 Monate und digitaler rektaler Untersuchung alle 3 Monate — verglichen. Randomisiert wurden die Patienten mit lokalisiertem Niedrigrisiko-Prostatakarzinom (Gleason-Score 3) einer von 2 Gruppen zugeordnet: Die eine Gruppe unterzog sich der PDT (n = 206), die andere Gruppe wurde aktiv überwacht (n = 207). Primäre Endpunkte waren eine histologische Progression und ein Gleason-Score-Anstieg innerhalb von 24 Monaten.

Nach median 24 Monaten war die Erkrankung bei 58 (28 %) der Patienten unter der PDT und bei 120 (58 %) unter Active Surveillance vorangeschritten (adjustierte Hazard Ratio 0,34; p < 0,0001). Bei 49 % der Männer in der Interventionsgruppe war die Biopsie nach 24 Monaten negativ, verglichen mit 14 % in der Beobachtungsgruppe (adjustierte Risikostratifizierung 3,67; p < 0,0001). Die gezielte photodynamische Therapie wurde gut vertragen, auffällige urogenitale Nebenwirkungen wurden nicht registriert.

Fazit: Bei Patienten mit Niedrigrisiko-Prostatakarzinom bietet die gezielte photodynamische Therapie mit partieller Prostataablation eine wirksame Alternative zu Active Surveillance. Die gut verträgliche Lokaltherapie könnte bei vielen Patienten die Lücke zwischen Nichtbehandlung und radikaler Therapie zumindest über einen mittelfristigen Zeitraum füllen.