In klinischen Erstlinientherapie-Studien, die bis Oktober 2016 publiziert worden waren und Auswertungen zur Relevanz der PTL auf Gesamt- (OS) und progressionsfreies Überleben (PFS) sowie Gesamtansprechrate (ORR) gestatteten, wurde nach rechts- und linksseitigen Karzinomen (RC, LC) unterschieden. In insgesamt 13 randomisierten und in einer prospektiven pharmakogenetischen Studie war ein RC mit einer signifikant schlechteren Prognose assoziiert als ein LC. Für das OS ergab sich eine Hazard Ratio (HR) von 1,56 (p < 0,0001).

Eine gegen EGFR („epidermal growth factor receptor“) gerichtete Therapie zusätzlich zur Standardchemotherapie war in den Studien PRIME und CRYSTAL mit der Chemotherapie allein verglichen worden. Die Metaanalyse dieser beiden Studien legt eine Rolle der PTL bei Patienten mit RAS-Wildtyp-Tumor auch für den Überlebensvorteil durch eine Anti-EGFR-Therapiekombination nahe. So profitierten Patienten mit LC bezüglich des OS deutlich von der gezielten Therapie (HR 0,69; p < 0,0001), nicht aber die Patienten mit einem RC (HR 0,96; p = 0,802).

In den Studien FIRE-3, CALGB/SWOG 80405 und PEAK war eine Anti-EGFR-Therapie mit einer gegen VEGF („vascular endothelial growth factor“) gerichteten Therapie jeweils zusätzlich zur Standardchemotherapie untersucht worden. Hier ergab die Metaanalyse bei Patienten mit RAS-Wildtyp und LC einen deutlichen Vorteil der Anti-EGFR- gegenüber der Anti-VEGF-Therapie (HR 0,71; p = 0,0003). Demgegenüber führte das Bevacizumab-basierte Regime beim RC zu einem numerisch, aber nicht signifikant längeren Überleben (HR 1,3; p = 0,081).

Fazit: Die Metaanalyse bestätigt die Bedeutung der PTL für die Prognose beim mCRC. Nach derzeitigem Stand sollten Patienten mit LC und RAS-Wildtyp mit einem Anti-EGFR-Antikörper behandelt werden. Unabhängig von den derzeit verfügbaren Therapien ist die Prognose bei rechtseitigem PTL ungünstiger. Die Kombination von Bevacizumab und Chemotherapie ist eine Option, aber bessere Therapien sind dringend erforderlich. Die genauere Charakterisierung der Unterschiede von RC und LC dürften in Zukunft die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien möglich machen.