_ Eine deutsch-australische Forschungskooperation arbeitet an einem neuartigen Kinaseblocker. Gemäß der in Freiburg und im australischen Darlinghurst erbrachten Ergebnisse kooperiert das Enyzm RIOK1 mit der mutierten Variante des RAS-Onkoproteins. In Zellkulturen und Tiermodellen gelang es, durch Einbringen von Genveränderungen die RIOK1-Produktion auszuschalten. Anschließend zeigte sich ein verringertes Tumorwachstum und eine herabgestufte Aggressivität der Tumorzellen. Da RIOK1 zu den Proteinkinasen zählt, hoffen die Forscher auch auf therapeutische Möglichkeiten mittels Kinaseblockern. Zusätzlich könnte RIOK1 ermöglichen, bei Lungen- und Brustkarzinomen die Prognose besser vorherzusagen. Unklar ist noch, wie das Enzym Krebswachstum und Metastasierung fördert und wie wichtig es für gesunde Zellen ist. Erste Untersuchungen an Fadenwürmern und menschlichen Zellen zeigen, dass gesunde Körperzellen nicht oder nur teilweise von der Expression von RIOK1 abhängen. An der Uni Freiburg wurde die Arbeit vom Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies und dem Sonderforschungsbereich 850 „Kontrolle der Zellmotilität bei Morphogenese, Tumorinvasion und Metastasierung“ gefördert [Weinberg F et al. EBioMedicine. 2017;20:79-97].