Etwa 60 % der Patienten mit NSCLC, bei denen es während der Therapie mit einem EGFR-Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) zur Progression kommt, weisen eine T790M-Punktmutation im EGFR-Gen auf. Diese Mutation reduziert die Bindung von EGFR-TKI der ersten und zweiten Generation an EGFR.

An der Phase-III-Studie AURA3 nahmen 419 Patienten mit T790M-positivem fortgeschrittenem NSCLC teil, bei denen es nach der Erstlinientherapie mit einem EGFR-TKI zur Krankheitsprogression gekommen war. Sie erhielten im Verhältnis 2:1 entweder Osimertinib (oral 80 mg 1-mal täglich) oder Pemetrexed (500 mg/m2 intravenös) plus Carboplatin oder Cisplatin alle 3 Wochen über bis zu 6 Zyklen. Eine Erhaltungstherapie mit Pemetrexed war erlaubt. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).

Die mediane Beobachtungsdauer betrug 8,3 Monate. Das PFS war unter Osimertinib signifikant länger als unter der platinbasierten Therapie plus Pemetrexed (median 10,1 vs. 4,4 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,30, 95 %-Konfidenzintervall [95%-KI] 0,23–0,41; p < 0,001). Nach 6 Monaten betrug die Rate für das PFS 69 versus 37 % und nach 12 Monaten 44 versus 10 %. Hinsichtlich des PFS war der TKI in allen Subgruppen überlegen, auch bei Patienten mit ZNS-Metastasen (n = 144; median 8,5 vs. 4,2 Monate; HR 0,32, 95 %-KI 0,21–0,49).

Die Rate des objektiven Ansprechens war unter Osimertinib ebenfalls signifikant besser als unter der Platintherapie plus Pemetrexed (71 vs. 31 %; Odds Ratio 5,39; p < 0,001).

Unerwünschte Ereignisse vom Grad ≥ 3 traten unter Osimertinib seltener auf als unter der Platintherapie plus Pemetrexed (23 vs. 47 %). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse unter Osimertinib waren Diarrhö (41 %), Rash (34 %), trockene Haut (23 %) und Paronychie (22 %).

Fazit: Osimertinib hatte bei Patienten mit T790M-positivem fortgeschrittenem NSCLC, bei denen es unter der Erstlinientherapie mit einem EGFR-TKI zur Progression gekommen war, eine signifikant höhere Wirksamkeit als die Platintherapie in Kombination mit Pemetrexed. Die Überlegenheit des TKI war auch bei Patienten mit ZNS-Metastasen zu verzeichnen.