In einer Phase-III-Studie erhielten Patienten mit fortgeschrittenem, gut differenziertem progredientem pNET Sunitinib (37,5 mg/Tag) oder Placebo. Unter dem TKI lag das progressionsfreie Überleben (PFS) nach Einschätzung der Untersucher im TKI-Arm mehr als doppelt so hoch wie im Placeboarm (11,4 vs. 5,5 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,42; p < 0,001). Die aktuelle Auswertung basiert auf der retrospektiven Begutachtung der Patienten durch für Behandlungsarm und Nebenwirkungen verblindete Radiologen einer anderen Einrichtung sowie den finalen Ergebnissen zum Gesamtüberleben (OS). Dabei wurde auch der Crossover von 69 % der Patienten vom Placeboarm zu einer Sunitinib-Therapie berücksichtigt.

Ursprünglich waren 171 Patienten randomisiert worden. 86 davon hatten Sunitinib und 85 Placebo erhalten. Für 160 von ihnen (94 %) lagen komplette radiologische Befunde zu den Auswertungszeitpunkten vor.

Die Auswertung der unabhängigen Gutachter ergab ein medianes PFS im Sunitinib-Arm von 12,6 Monaten (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 11,1–20,6 Monate) und im Placeboarm von 5,8 Monaten (95 %-KI 3,8–7,2 Monate). Damit war die HR noch niedriger als in der primären Auswertung (HR 0,32, 95 %-KI 0,18–0,55; p = 0,000015). 5 Jahre nach Ende der Studie betrug das mediane OS der Patienten im Sunitinib-Arm 38,6 Monate (95 %-KI 25,6–56,4 Monate), im Placeboarm 29,1 Monate (95 %-KI 16,4–36,8 Monate). Die HR war dabei knapp nicht signifikant (HR 0,73, 95 %-KI 0,50–1,06; p = 0,094). Nach Berücksichtigung des Crossovers mithilfe von „rankpreserving structural failure time analyses“ konnte der Überlebensvorteil für Sunitinib bestätigt werden. Das mediane OS lag dann im Placeboarm bei 13,2 Monaten, die HR zugunsten von Sunitinib bei 0,34.

Fazit: Die Beurteilung der verblindeten und unabhängigen Gutachter bestätigte die Verdopplung des PFS durch Sunitinib im Vergleich zu Placebo. Dies resultierte in einem Überlebensvorteil von etwa 10 Monaten, war aber — wahrscheinlich aufgrund der hohen Crossover-Rate — nicht signifikant.