Retrospektiv wurden die Daten von 4 Studien zur Nivolumab-Monotherapie analysiert (Phase-III-Studien CheckMate-037 und -066 sowie 2 Phase-I-Studien). In einer der beiden Phase-I-Studien sowie in CheckMate 037 waren die Patienten zuvor bereits mit Ipilimumab behandelt worden (n = 312; 54 %). Nach Ende der Ipilimumab-Behandlung mussten mindestens 6 Wochen bis zum Therapiebeginn mit Nivolumab vergangen sein.

Bei den Befunden von insgesamt 576 Melanompatienten — 474 aus den CheckMate-Studien — mit einem medianen Follow-up von 7,2 Monaten lag der Fokus auf Nebenwirkungen mit potenziell immunologischem Auslöser, die eine regelmäßige Überwachung erforderlich machten und bei denen eine Immunsuppression mit bzw. ohne endokrine Substitutionsbehandlung nötig war.

Nebenwirkungen wurden in Zusammenhang mit der Immuntherapie bei 71 % der Patienten beschrieben, bei 10 % vom Grad 3 oder 4. Am häufigsten waren Fatigue (24,8 %), Pruritus (17,2 %), Diarrhö (12,7 %) sowie Exantheme (12,7 %) und Übelkeit (12 %). Nebenwirkungen aller Schweregrade mit potenziell immunologischem Auslöser wurden bei 49 % der Patienten dokumentiert, solche vom Grad 3/4 nur bei 3,6 %. Vorrangig betroffen waren die Haut (34 %), der Gastrointestinaltrakt (13,4 %), das Hormonsystem (7,8 %) und die Leber (4,2 %). Knapp 4 % der Nebenwirkungen mit möglichem immunologischem Auslöser waren vom Grad 3/4. Um sie in den Griff zu bekommen, erhielt fast jeder 4. Patient systemische Kortikosteroide. Im Allgemeinen hatten sich die immunologisch bedingten Nebenwirkungen innerhalb von 1–2 Monaten nach Therapiebeginn zurückgebildet.

Die objektive Ansprechrate auf die Behandlung mit dem Checkpointhemmer betrug 31,4 % (n = 181). Sie lag bei jenen Patienten signifikant höher, bei denen immunologisch bedingte Nebenwirkungen aufgetreten waren: bei Patienten mit Grad 1/2 bei 46,7 %, bei denen mit mindestens Grad 3 bei 84,6 %.

Fazit: Die meisten Nebenwirkungen bei Melanompatienten während einer Nivolumab-Therapie sind nur schwach ausgeprägt und bei entsprechendem Management nur vorübergehend.