Über PubMed identifizierten die Forscher 3 Studien zur Erstlinientherapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms (mCRC), die EGFR(„epidermal growth factor receptor“)-Inhibitoren (EGFRI; Cetuximab oder Panitumomab) plus Chemotherapie und einen VEGF („vascular endothelial growth factor“)-Inhibitor (Bevacizumab) plus Chemotherapie verglichen hatten, und aktualisierten die Studienergebnisse anhand jüngerer Kongresspräsentationen und noch nicht publizierter Daten, soweit verfügbar.

Die Auswertung der Daten von 1.096 Patienten mit mCRC und RAS-Wildtyp zeigte einen Vorteil für EGFRI plus Chemotherapie gegenüber Bevacizumab plus Chemotherapie hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS; Hazard Ratio [HR] 0,80; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,68–0,93) sowie der objektiven Ansprechrate (ORR; Odds Ratio [OR] 0,57, 95 %-KI 0,42–0,76). Kein Unterschied fanden die Forscher dagegen hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS; HR 0,98, 95 %-KI 0,86–1,12) und der Resektionsrate (OR 0,93, 95 %-KI 0,57–1,51). Als explorativen Endpunkt analysierten sie auch den Anteil der Patienten mit einem frühen Tumorschrumpfen (ETS) — definiert als Reduktion um mindestens 20 % in Woche 8. Auch hier zeigte sich ein Vorteil für die Therapie mit EGFRI plus Chemotherapie (OR 0,48, 95 %-KI 0,33–0,71).

Eine Metaanalyse zu Sicherheitsaspekten konnte aufgrund fehlender Daten nicht vorgenommen werden, wäre aber im Hinblick auf die Bewertung beider Therapieoptionen für mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp wichtig, betonen die Forscher.

Fazit: Die Metaanalyse auf Studienebene weist auf einen möglichen Vorteil der Erstlinientherapie mit EGFRI plus Chemotherapie gegenüber Bevacizumab plus Chemotherapie für das OS, die ORR und das ETS beim mCRC mit RAS-Wildtyp hin. Die Forscher regen eine Metaanalyse auf Patientenebene an.