Bisher ging man davon aus, dass eine Steigerung der Bestrahlungsdosis bei der Radiochemotherapie des NSCLC die Chancen für das Überleben verbessert. Doch die Ergebnisse der großen Phase-III-Studie RTOG 0617 zeigten das Gegenteil: Bei hochdosierter Bestrahlung sanken die Überlebensraten.

Um den Einfluss der Dosiseskalation auf das Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit NSCLC im Stadium III außerhalb kontrollierter randomisierter Studien zu untersuchen, wurde nun eine populationsbasierte Untersuchung anhand der Daten der nationalen Krebsdatenbank der USA (National Cancer Database, NCDB) durchgeführt. 33.566 Patienten, die zwischen 2004 und 2012 eine Radiochemotherapie mit Bestrahlungsdosen zwischen 59,4 und 85 Gy erhalten hatten, wurden in die Studie eingeschlossen. Primärer Endpunkt war das OS.

Die Rate für das 2-Jahres-OS betrug in der Gesamtkohorte 43,1 %, für das 5-Jahres-OS 18,5 %. Die Analysen zeigten eine Verlängerung des OS mit steigender Dosis von median 18,8 Monaten bei 59,4–60 Gy auf 21,1 Monate bei 66 Gy, 22,0 Monate bei 70 Gy und 21,0 Monate bei Dosen von ≥ 71 Gy. Patienten, die mit 66, 70 oder ≥ 71 Gy bestrahlt wurden, hatten ein signifikant besseres OS als Patienten, die 59,4–60 Gy erhalten hatten (p < 0,001). Dagegen bestand kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des OS beim Vergleich von Bestrahlungen mit 66 Gy und ≥ 71 Gy (p = 0,38).

Fazit: Eine Steigerung der Bestrahlungsdosis über 60 Gy hinaus war mit einem verbesserten OS bei Patienten mit NSCLC im Stadium III assoziiert. Der Nutzen erreichte ein Plateau bei 66–70 Gy. Weitere Dosissteigerungen brachten keine weitere Verbesserung des OS.