Beim lokal fortgeschrittenen Nasopharynxkarzinom hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die zeitgleiche Gabe einer Chemo- und Radiotherapie Gesamtüberleben (OS), progressionsfreies Überleben (PFS), lokoregionäre Kontrolle und Fernmetastasenkontrolle verbessert. Kontrovers blieb, ob eine zusätzliche Induktions- oder adjuvante CT sinnvoll ist. In eine große Datenbank flossen Daten von 5.144 Patienten aus insgesamt 20 randomisierten Studien zur RT +/- CT beim nichtmetastasierten Nasopharynxkarzinom ein. Die Behandlungen wurden in 7 Kategorien eingeteilt:

  • RT allein (RT),

  • Induktions-CT gefolgt von RT (IC-RT),

  • RT gefolgt von adjuvanter CT (RT-AC),

  • Induktions-CT gefolgt von RT gefolgt von adjuvanter CT (IC-RT-AC),

  • zeitgleiche CRT (CRT),

  • Induktions-CT gefolgt von CRT (IC-CRT),

  • CRT gefolgt von adjuvanter CT (CRT-AC).

Am wahrscheinlichsten wurde das OS verbessert durch CRT-AC, CRT und IC-CRT. Die Hazard Ratios (HR) im Vergleich zur alleinigen RT betrugen 0,65, 0,77 bzw. 0,81. Beim Vergleich von CRT-AC und CRT lag die HR für OS bei 0,85, für PFS bei 0,81, für lokoregionäre Kontrolle bei 0,70 und für Fernmetastasenkontrolle bei 0,87. IC-CRT lag im Vergleich der verschiedenen Strategien auf dem 1. Platz für die Fernmetastasenkontrolle, auf dem 2. Platz für das PFS.

Fazit: Eine zusätzliche adjuvante CT nach CRT führte zum höchsten Überlebensvorteil der Patienten mit nicht metastasiertem Nasopharynxkarzinom. Die Addition einer Induktions-CT zur CRT hatte den besten Einfluss auf die Fernmetastasenkontrolle. Allerdings sollte bei der Interpretation indirekter Vergleiche immer Vorsicht geboten sein, so die Forscher.