Körperliche Bewegung hilft gegen Belastungen wie Fatigue oder Funktionsverluste während und nach alloSCT, so das Ergebnis randomisierter Studien. Wichtig für die Interpretation der Ergebnisse sind Zusatzinformationen, z. B. über die Adhärenz der Teilnehmer in der Interventionsgruppe sowie über einen unkontrollierten, möglicherweise durch die Vergleichspatienten inspirierten Übungsbeginn auch in der Kontrollgruppe. Diesbezüglich wurden die Daten der noch laufenden PETRA-Studie analysiert. Darin hatte eine Subgruppe von 153 Patienten mit geplanter alloSCT über 1 Jahr entweder ein zunächst stationäres, dann ambulantes Ausdauer- und Krafttraining an 3–5 Tagen pro Woche oder Übungen zur progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson durchgeführt. Die Adhärenz der Interventionsgruppe wurde anhand des Übungstagebuchs erfasst, kontaminierende Faktoren in der Kontrollgruppe per Fragebogen.

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Körperlich aktiv auch nach allogener Stammzelltransplantation.

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Die Adhärenz in der Interventionsgruppe variierte zwischen 66 % während der stationären und 78 % während der ambulanten Phase. Signifikant assoziiert war sie während der stationären Periode mit einer niedrigeren Fatigue-Rate (p = 0,004). Die Adhärenz nach Entlassung korrelierte signifikant mit der Ausdauer (p = 0,003). Zudem war eine höhere Adhärenz nach 100 Tagen mit körperlicher Aktivität vor alloSCT und höherer Adhärenz nach Entlassung assoziiert (p = 0,010 und p = 0,001). In der Kontrollgruppe gab es eine hohe Rate „kontaminierender“ Aktivitäten: 54,2 % der Patienten waren 180 Tage nach Transplantation sportlich aktiv, 89,6 % gingen regelmäßig walken. Einflussfaktoren waren hier eine höhere isometrische Muskelkraft und Fatigue (p = 0,025 und p = 0,050).

Fazit: In Studien, in denen der Einfluss körperlicher Übungsprogramme auf die Performance von Krebspatienten untersucht wird, sollten sorgfältig die Adhärenz in der Interventions- und mögliche körperliche Aktivitäten in der Kontrollgruppe dokumentiert werden.