_ Eine Metaanalyse von 117 Kohortenstudien aus der ganzen Welt zeigt: Indem ehemalige Tumorpatienten sich auf für Industriestaaten typische Weise (ungesund) ernähren, steigern sie ihr Mortalitätsrisiko um den Faktor 1,5. Dieses relative Risiko (RR) ermittelten Lukas Schingshackl und Kollegen vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) aus den Daten von fast 210.000 Personen. Nachweisen konnten die DIfE-Forscher die Mortalitätssteigerung insbesondere bei ehemaligen Mamma- und Kolonkarzinompatienten. Als charakteristisch für Industriestaaten-Ernährung galten hohe Anteile gesättigter Fettsäuren, zucker- und salzhaltiger Lebensmittel, von Weißmehlprodukten sowie von prozessierten Lebensmitteln wie Wurstwaren. Die Datenanalyse ließ auch den Umkehrschluss zu: Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Fisch minderte die Mortalität (RR circa 0,8). Damit bekommen insbesondere in die Nachsorge und Rehabilitation involvierte Ärzte gute Argumente an die Hand, ihren Patienten zu gesunder Ernährung zu raten [Schwedhelm C et al. Nutr Rev. 2016;74(12):737-48].

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Ungesunde Ernährung steigerte das Mortalitätsrisiko um den Faktor 1,5.

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