In den USA erhalten Erwachsene nach Ende der Tumortherapie seit einigen Jahren einen „survivorship care plan“ (SCP) mit Nachsorgeplan (FCI; „follow-up care instructions“) und Therapiezusammenfassung (TS; „treatment summary“). In früheren Studien wurde gezeigt, dass diese Informationen wirklich zu konsequenterer Nachsorge und geringerem psychischem Stress führen. Nun wurde untersucht, ob sie tatsächlich Einfluss, insbesondere auf das Auftreten depressiver Symptome, haben.

Dazu analysierten die Forscher eine repräsentative Stichprobe überlebender Tumorpatienten, die mehr als 1 Jahr nach der Diagnose per Telefon an dem bevölkerungsweiten 2010-BRFSS (Behavioral Risk Factor Surveillance System)-Survey teilnahmen. In einer Stichprobe aus 6 Bundessstaaten wurden hier die optionalen Module „Anxiety and Depression“ und „Cancer Survivorship“ berücksichtigt. Depressive Symptome wurden mittels PHQ8 (Patient Health Questionnaire, 8 Items) erfasst. Um zu prüfen, ob FCI und TS (einzeln und in Kombination) mit Depressionssymptomen assoziert sind, wurden die 3.191 Patienten in 2 Gruppen unterteilt: die „Kurzzeitüberlebenden“ (Krebsdiagnose vor ≤ 5 Jahren; 32,8 %) und die „Langzeitüberlebenden“ (Krebsdiagnose vor > 5 Jahren; 67,2 %).

Bei Kurzzeitüberlebenden spielt vor allem der FCI eine Rolle. So war der Faktor keinen FCI erhalten zu haben bei ihnen signifikant mit einem Anstieg derDepressionssymptome assoziiert (adjustierte Odds Ratio [AOR] 2,27, 95 %-Konfidenzintervall [95%-KI] 1,15–4,45). Bei den Langzeitüberlebenden kommt dagegen der TS größere Bedeutung zu. Bei ihnen war der Faktor keine TS erhalten zu haben signifikant mit einem Anstieg der Depressionssymptome assoziiert (AOR 1,86, 95 %-KI 1,05–3,29).

Fazit: Überlebende Tumorpatienten sollten strukturierte Anleitungen zur Nachsorge und Therapiezusammenfassungen erhalten. Sie können kurz- und langfristig davon profitieren, was sich an einer deutlichen Verringerung depressiver Symptome zeigt.