Im Rahmen einer Phase-III-Studie erhielten 196 Patienten Carboplatin. Davon wurden 145 mit der antiemetischen Dreierkombination aus dem Neurokinin-1-Rezeptorantagonist (NK1-RA) Netupitant plus Palonosetron (NEPA-Fixkombination) plus DEX behandelt; 51 Patienten erhielten eine Dreifachtherapie aus dem NK1-RA Aprepitant (APR) plus Palonosetron (PALO) plus DEX. Wirksamkeitsendpunkte waren „komplettes Ansprechen“ (CR; keine Emesis, keine Notfallmedikation) und „keine signifikante Nausea“. Unter den beiden Dreifachkombinationen waren die Gesamt-CR-Raten (0–120 h) in den Zyklen 1–4 vergleichbar. Sie betrugen in der NEPA-Gruppe 80 %, 91 %, 92 % und 93 % und in der APR-Gruppe 82 %, 88 %, 88 % und 90 %. Auch die Raten für „keine signifikante Nausea“ waren in beiden Armen vergleichbar (NEPA: 84–96 %; APR: 82–90 %). Insgesamt betrugen die Gesamt-CR-Raten unter NEPA-DEX 80 % in Zyklus 1, in den folgenden Zyklen ≥ 90 %. Entsprechend lagen auch die Kontrollraten für nicht signifikante Nausea in allen Zyklen bei über 80 %. Zusammenfassend war die Dreifach-Antiemese mit Netupitant bzw. Aprepitant vergleichbar effektiv.

Fazit: Kürzlich haben MASCC (Multinational Association of Supportive Care in Cancer) und ESMO (European Society of Medical Oncology) ihre Leitlinien aktualisiert. Sie klassifizieren Carboplatin nun als separate emetische Risikogruppe innerhalb der MEC-Gruppe und empfehlen die Dreifachprophylaxe. Auch wenn die Studie nicht dazu angelegt war, spricht manches bei Carboplatin-Regimen, v. a. bei zusätzlichen Risikofaktoren, für eine Dreifach-Antiemese.