Mit einer Chemotherapie lässt sich beim High-grade-Osteosarkom ein ereignisfreies 3-Jahres-Überleben von 60–70 % erreichen. Neben der Metastasierung ist vor allem das Ansprechen auf die präoperative Chemotherapie entscheidend. An der internationalen Phase-III-Studie EURAMOS-1 nahmen 618 höchstens 40 Jahre alte Patienten mit neu diagnostiziertem, operablem High-grade-Osteosarkom teil, die auf eine präoperative Chemotherapie schlecht angesprochen hatten (≥ 10 % Resttumor). Sie erhielten postoperativ randomisiert entweder Cisplatin plus Doxorubicin sowie 3 Wochen danach Methotrexat (MAP) oder MAP plus Ifosfamid (14 g/m2) und Etoposid (100 mg/m2 pro Tag an den Tagen 1–5; MAPIE). Primärer Endpunkt war das ereignisfreie Überleben (EFS) in der Intention-to-treat-Population.

193 Patienten starben, das EFS unterschied sich zwischen beiden Armen nicht (Hazard Ratio [HR] 0,98, 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,78–1,23). So betrug die Rate für das EFS nach 3 Jahren bei den Patienten mit lokal begrenzter Krankheit in der MAP-Gruppe 60 %, in der MAPIE-Gruppe 57 % (HR 1,03, 95 %-KI 0,81–1,33; p = 0,80). Bei den Patienten mit metastasierter Krankheit betrug das 3-Jahres-EFS 24 % in der MAP-und 18 % in der MAPIE-Gruppe.

Die häufigsten Grad-3/4-Nebenwirkungen waren Neutropenie (89 % in der MAP- vs. 90 % in der MAPIE-Gruppe), Thrombozytopenie (78 vs. 83 %) und febrile Neutropenie (50 vs. 73 %).

Fazit: Die Ergebnisse stützen die Addition von Ifosfamid und Etoposid zur postoperativen Chemotherapie bei Patienten mit schlecht ansprechendem Osteosarkom nicht. Die zusätzliche Therapie erhöhte die Toxizität, ohne das EFS zu verbessern. Neue Strategien sind bei diesen Patienten gefragt.