Die zeitgleiche und die sequenzielle Radiochemotherapie haben sich als effektive Therapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Larynx oder Hypopharynx erwiesen. Zur Frage des optimalen Vorgehens zum Larynxerhalt wurden in der EORTC-Studie 24954 bei 450 Patienten mit resezierbarem Larynx- oder Hypopharynxkarzinom die sequenzielle und die alternierende Radiochemotherapie randomisiert miteinander verglichen. Nach einer medianen Beobachtungsdauer von 6,5 Jahren waren das Überleben mit einem funktionsfähigen Larynx, das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben in beiden Gruppen vergleichbar. Nun wurden Daten mit einer Beobachtungsdauer von 10,2 Jahren publiziert. Im sequenziellen Arm erhielten die Patienten eine Induktionstherapie mit Cisplatin und 5-Fluorouracil (5-FU), anschließend Bestrahlung mit 70 Gy bei Ansprechen und eine totale Laryngektomie und postoperative Bestrahlung bei Nichtansprechen; im alternierenden Arm Cisplatin und 5-FU abwechselnd mit 3 zweiwöchigen Radiotherapie-Zyklen mit je 20 Gy.

Das 10-Jahres-Überleben mit einem funktionsfähigen Larynx (primärer Endpunkt) war in beiden Armen vergleichbar (18,7 % bei sequenzieller Therapie vs. 18,3 % bei alternierender Therapie), ebenso das Gesamtüberleben (33,6 vs. 31,6 %). Bei sequenzieller Therapie wurden allerdings mehr Todesfälle aufgrund von Toxizitäten und Infektionen beobachtet (12 vs. 4,5 %), dagegen waren kardiovaskulär bedingte Todesfälle bei alternierender Therapie häufiger (4,7 vs. 10,9 %). Die Rate an späten Toxizitäten war in beiden Armen vergleichbar.

Auch die Häufigkeit lokoregionärer Rezidive war in beiden Armen vergleichbar. In der Gruppe mit alternierender Therapie gab es einen Trend zu mehr Fernmetastasen und zweiten Primärtumoren, aber auch einen Trend zu einer höheren Rate beim Larynxerhalt.

Fazit: Diese 10-Jahres-Daten bestätigen frühere Ergebnisse, die ebenfalls eine vergleichbare Effektivität von sequenzieller und alternierender Radiochemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Larynx- und Hypopharynxkarzinom gezeigt hatten.