Zytogenetische Hochrisikovarianten wie die Chromosomenaberrationen t(4;14) oder del(17p) sind bei Patienten mit MM mit einem deutlich schlechteren Überleben verbunden. In Studien mit dem ersten PI Bortezomib zeigte sich ein Nutzen bei diesen Patienten, allerdings nicht konsistent. In einer ersten Subgruppenanalyse der Phase-III-Studie ASPIRE wurde die Wirksamkeit von Carfilzomib in dieser Hochrisiko-Konstellation betrachtet. 792 Patienten mit rezidiviertem MM erhielten Lenalidomid plus Dexamethason (Rd) oder Rd plus Carfilzomib (KRd). Beim primären Studienendpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) erwies sich die Dreierkombination insgesamt als signifikant überlegen (median 26,3 vs. 17,6 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,69, 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,57–0,83).

Die nun publizierte Subgruppenanalyse umfasste 100 Patienten mit FISH-verifizierter Hochrisiko-Zytogenetik, 48 davon in der KRd- und 52 in der Rd-Gruppe. Auch bei diesen Hochrisiko-Patienten ergab sich beim medianen PFS ein Vorteil zugunsten der Carfilzomib-Kombination (23,1 vs. 13,9 Monate; HR 0,70, 95 %-KI 0,43–1,16). Bei Patienten mit zytogenetischem Standardrisiko betrug der Unterschied 10 Monate zugunsten der Carfilzomib-Gruppe. Die Ansprechraten waren in der KRd-Gruppe ebenfalls höher als in der Rd-Gruppe: Hochrisiko: 79,2 versus 59,6 % und Standardrisiko: 91,2 versus 73,5 %.

Die Nebenwirkungsraten waren in der Hochrisiko-Gruppe etwas erhöht, unbekannte unerwünschte Effekte traten nicht auf.

Fazit: Bei MM-Patienten mit zytogenetischem Hochrisiko verbessert die KRd-Kombination das PFS genauso wie bei Patienten mit Standardrisiko — jedoch nicht überproportional.