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Immunchemische Färbung von Tumorzellen (Tubulin grün, Actin rot, DNA blau): HeLa-Zellen (links: Kontrollen), die mit DZ-2384 behandelt wurden (Mitte), zeigen bipolare Spindeln und Chromosomenschäden. In mit Vinorelbin behandelten Zellen (rechts) ließen sich keine Spindeln feststellen.

© Wieczorek et al. STM

_ Nordamerikanische Wissenschaftler haben eine Substanz aus Meeresschwämmen derart modifiziert, dass sie im Tierversuch das Tumorwachstum deutlich hemmt. Vorläufiger Name des Diazonamids: DZ-2384. Gary Brouhard aus Montreal testen sie zusammen mit kanadischen und US- Kollegen an Mausmodellen für das Pankreas-, Kolon- und Mammakarzinom sowie für Leukämie. Wie die Forscher berichten, sind die Aussichten gut, dass es sich wegen fehlender Neurotoxizität um einen auch bei Menschen gut verträglichen Wirkstoff handeln könnte. DZ-2384 heftet sich an die Mikrotubuli und verhindert so eine korrekte Mitose. Im Unterschied zu Vinorelbin könnte die neue Substanz, so hoffen die Autoren, weit weniger Neutropenie verursachen [Wieczorek M et al. Sci Transl Med. 2016 Nov 16;8(365):365ra159].