Retrospektiv wurden Daten von insgesamt 14.095 Brustkrebspatientinnen (klinisch N0), die sich einer Operation und einer SLNB unterzogen hatten, betrachtet. Bei 34,5 % von ihnen war eine Lymphknotendissektion erfolgt.

Nach median 55,2 Monaten wurden bei 0,51 % der Patientinnen axilläre Rezidive nachgewiesen. In der multivariaten Analyse korrelierte ihr Auftreten mit einer Erkrankung vom Grad 2 oder 3, dem Fehlen einer Bestrahlung und dem Tumor-Subtyp: Die Raten betrugen bei triple-negativen Tumoren 1 %, bei HER2-positiven Tumoren 2,8 %, bei Luminal-A-Tumoren 0,4 %, bei HER2-negativen Luminal-B-Tumoren 0,9 % und bei HER2-positiven Luminal-B-Tumoren 0,5 %. Anhand eines vereinfachten Scores zur Vorhersage axillärer Rezidive konnten die Patientinnen in 3 Gruppen mit signifikant unterschiedlichen Rezidivraten eingeteilt werden (p < 0,0001).

Das 7-Jahres-Gesamtüberleben betrug bei Patientinnen ohne axilläres Rezidiv 94,5 %, bei denen mit Rezidiv 79,9 %. In der multivariaten Analyse war das 5-Jahres-Gesamtüberleben signifikant niedriger bei Patientinnen mit axillärem Rezidiv, einem Alter über 50 Jahre, lymphovaskulärer Invasion, Tumoren vom Grad 3, Makrometastasen in den Sentinel-Lymphknoten, einer Tumorgröße > 20 mm, dem Fehlen einer Chemotherapie und bei triple-negativem Phänotyp.

Fazit: Isolierte axilläre Rezidive sind bei HER2-positiven, Hormonrezeptor-negativen, triple-negativen Tumoren häufiger und ein unabhängiger Risikofaktor für eine schlechtere Prognose, der eine systemische Therapie rechtfertigt. Allerdings muss deren Nutzen noch untersucht werden.