In die prospektive Studie wurden 212 chemotherapienaive Brustkrebspatientinnen mit moderatem bis hohem Risiko aufgenommen, die eine Therapie mit Docetaxel und Cyclophosphamid erhielten. Die antiemetische Therapie bestand im ersten Zyklus aus Dexamethason über 3 Tage und einem 5-HT3-Rezeptorantagonisten (Ondansetron, Granisetron, Tropisetron) an Tag 1, entsprechend den Leitlinien der Multinational Association of Supportive Care in Cancer (MASCC).

Der primäre Endpunkt war das vollständige Ansprechen (kein Erbrechen und kein Bedarf an Rescue-Medikation innerhalb der ersten 120 Stunden). Patientinnen, die kein vollständiges Ansprechen erreichten, wurden in eine einarmige Studie aufgenommen, in der die Wirksamkeit der zusätzlichen Gabe von Aprepitant im zweiten Chemotherapiezyklus untersucht wurde. In beiden Zyklen wurden die Patientinnen-Tagebücher und der FLIE (Functional Living Index-Emesis) ausgewertet.

Analysiert wurden Daten von 185 Patientinnen. Im ersten Zyklus sprachen 87 % vollständig auf die antiemetische Standardtherapie an. 23 Patientinnen erhielten im 2. Zyklus Aprepitant und 52,2 % von ihnen sprachen vollständig auf die Therapie an. In Zusammenhang mit der Gabe von Aprepitant wurden keine unerwünschten Ereignisse beobachtet.

Wurde kein vollständiges Ansprechen erreicht, hatte dies einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität sowohl in Zyklus 1 als auch in Zyklus 2.

Fazit: Mit einer leitliniengerechten Emesisprophylaxe wurde bei den meisten Brustkrebspatientinnen unter einer Therapie mit Docetaxel und Cyclophosphamid eine Kontrolle von chemotherapieinduzierter Übelkeit und Erbrechen (CINV) erreicht.

Aprepitant erwies sich dabei als eine wirksame Prävention nach dem Versagen der Standard-CINV-Prophylaxe und sollte als Rescue-Therapie bei Patientinnen, die mit einer moderat emetogenen Chemotherapie behandelt werden, in Betracht gezogen werden.