Jetzt legte die International Breast Cancer Study Group Daten aus ihren ersten 5 Studien über eine Beobachtungszeit von 24 Jahren nach Diagnose vor: Angaben zu 4.105 Patientinnen mit frühem Brustkrebs (Studienteilnahme zwischen 1978 und 1985). Die chirurgische Therapie umfasste die Mastektomie (plus Entnahme von ≥ 8 axillären Lymphknoten). Die adjuvante Therapie bildete eine CMF-basierte Chemotherapie mit unterschiedlich langer Gabe von Tamoxifen und Prednison, in den ersten 4 Studien erhielten Frauen mit nodal positivem Brustkrebs teilweise auch eine Oophorektomie. Lokoregional bestrahlt wurde nicht.

Das jährliche Rezidivrisiko in der gesamten Gruppe betrug in den ersten 5 Jahren 10,4 % — mit einem Gipfel zwischen den ersten beiden Jahren (12,5 %). In diesem Zeitraum war das jährliches Rezidivrisiko bei Östrogenrezeptor(ER)-positiven Tumoren geringer als bei ER-negativen (9,9 vs. 11,5 %; p = 0,01).

Das änderte sich im weiteren Verlauf. Zwischen dem 5.–10. Jahr betrug die jährlich Rezidivrate bei ER-positiven Tumoren 5,4 %, bei ER-negativen 3,3 % und setzte sich in den weiteren 5-Jahres-Zeiträumen fort (Jahre 10–15: 2,9 bzw. 1,3 %; Jahre 15–20: 2,8 bzw. 1,2 %; Jahre 20–25: 1,3 bzw. 1,4 %). Damit bleibt das Rezidivrisiko bei ER-positiver Erkrankung dauerhaft erhöht.

Abb. 1:
figure 1

Rückfallrisiko der Patientinnen aus den International Breast Cancer Study Group Trials I–V abhängig vom ER(„estrogen receptor“)-Status (n = 2.956)

Fazit: Patientinnen mit ER-positivem Brustkrebs weisen über lange Zeiträume ein erhöhtes Rezidivrisiko auf. Das bestätigt die Notwendigkeit einer langfristigen Nachsorge.