Apatinib ist ein Tyrosinkinaseinhibitor mit hoher Bindungsaffinität an den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (VEGFR-2). In einer früheren Phase-II-Studie erwies sich Apatinib als effektiv im Sinne einer signifikanten Verbesserung von Gesamt- (OS) und progressionsfreiem Überleben (PFS) im Vergleich zu Placebo. Diese positiven Ergebnisse waren Anlass für eine randomisierte, placebokontrollierte Phase-III-Studie mit 267 Patienten in 32 medizinischen Zentren in China, die unter einem Karzinom des Magens oder gastroösophagealen Übergangs litten und erfolglos mehrere systemische Chemotherapien erhalten hatten. Randomisiert im Verhältnis 2:1 wurden die Patienten entweder mit Apatinib (850 mg pro Tag) in 4-wöchigen Zyklen oder ein entsprechendes Placebopräparat. Die Patienten setzten die Therapiezyklen bis zur Krankheitsprogression oder dem Auftreten intolerabler Nebenwirkungen fort.

In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Phase-II-Studie zeigte sich unter der Apatinib-Behandlung ein signifikant besseres OS und PFS im Vergleich zur Placebogruppe: median 6,5 versus 4,7 Monate (p = 0,0149) bzw. median 2,6 versus 1,8 Monate (p = 0,0156). Als häufigste nichthämatologische Nebenwirkungen traten Hand-Fuß-Syndrom, Hypertonie und Proteinurämie auf, erwartungsgemäß gehäuft unter Apatinib. Im Vergleich mit anderen Angiogenesehemmern beurteilen die Forscher das Nebenwirkungsprofil von Apatinib als eher günstig.

Fazit: Nach diesen Ergebnissen verbessert der Tyrosinkinaseinhibitor Apatinib als Monotherapie signifikant OS und PFS von erfolglos chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Karzinom des Magens oder gastroösophagealen Übergangs. Als Herausforderung bleibt die Identifizierung von Patienten, die am besten auf die Therapie mit Angiogeneseinhibitoren ansprechen.