Die Forscher analysierten Daten von 4 Studien, in denen der Effekt einer platinbasierten adjuvanten Chemotherapie gegenüber Beobachtung untersucht wurde. Einen Teil der Daten nutzten sie zur Erkundung des Zusammenhangs von TLI und Prognose (sog. Discovery-Set), den anderen zur Validierung (sog. Validation-Set). Grundlage für das Discovery-Set war die IALT-Studie (n = 824), für das Validation-Set 3 weitere Studien (n = 984; ANITA, JBR 10, CALGB 9633). Die TLI-Intensität wurde eingeteilt in intensiv versus nichtintensiv.

Komplett auswertbar waren 783 (Discovery-Set) bzw. 763 Patienten (Validation-Set). Das mediane Follow-up betrug 4,8 bzw. 6 Jahre. Die TLI war intensiv bei 11 % der Patienten im Discovery- und 6 % im Validation-Set (p < 0,001). Der prognostische Wert der TLI für den primären Endpunkt Gesamtüberleben (OS) erwies sich in beiden Sets als signifikant, mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,56 (p = 0,002) bzw. 0,45 (p = 0,01). Ähnliches galt für das krankheitsfreie und spezifisch krankheitsfreie Überleben. Es ließ sich keine statistisch signifikante Heterogenität zwischen den Studien feststellen (p ≥ 0,38 für alle Endpunkte).

Für eine explorative Analyse wurden beide Sets kombiniert. Hier ergab sich eine grenzwertig signifikante Interaktion zwischen TLI und Histologie im Hinblick auf das OS mit einer HR von 0,62 für das Plattenepithelkarzinom, 0,69 für das Adenokarzinom sowie 0,12 für andere Formen des NSCLC. Im Gegensatz zu Ergebnissen aus Brustkrebsstudien zeigte sich in dieser Studie kein signifikanter prädiktiver Effekt für TLI, d. h. es fand sich keine signifikante Interaktion zwischen TLI und der Art der Behandlung in Bezug auf das Überleben.

Fazit: Eine intensive TLI wurde nur bei einer Minderheit der untersuchten NSCLC gefunden. Sie konnte als unabhängiger, günstiger prognostischer Marker für das Überleben bei komplett reseziertem NSCLC validiert werden. Eine starke TLI ist jedoch kein prädiktiver Marker für ein besonders gutes oder schlechtes Ansprechen auf die adjuvante Chemotherapie.