In einer kombinierten Analyse zweier randomisierter Studien (NVALT-7, GOIRC 02–2006) hatte sich kein Vorteil für Pemetrexed plus Carboplatin (PC) versus Pemetrexed (P) in der Zweitlinientherapie des Nicht-SCC-NSCLC gezeigt. Weil einzelne Patienten dennoch profitieren könnten, wurde ein Voraussage-Modell erarbeitet. Zur Modellentwicklung wurden Daten der NVALT-7-Studie genutzt (n = 180), zur Validierung Daten der GOIRC-02-2006-Studie (n = 210).

Mit vordefinierten Patienten- und Tumorcharakteristika wurde ein sogenanntes Weibull-Modell erstellt, mit dem sich der Gewinn der kombinierten Chemotherapie für das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) ermitteln lässt. Darin zeigte sich eine große Spannbreite bezüglich der Effekte von PC gegenüber P auf das PFS — im Median betrug der Anstieg 0,7 Monate (Interquartilsabstand: – 0,1–1,5 Monate).

Am meisten profitierten Frauen, Patienten im Stadium IV, Betroffene mit hohem Body-Mass-Index und/oder Adenokarzinom. In einer Entscheidungskurven-Analyse wurde bestätigt, dass das Modell Patienten, die von der Kombination profitieren, adäquat identifiziert. Aktualisierte Nachbeobachtungsdaten zeigten, dass man auch mit einer gewissen Verbesserung des Gesamtüberlebens rechnen darf.

Im Gegensatz zur Subgruppenanalyse, die sich auf Einzelfaktoren konzentriert, erfasst das Weibull-Modell eine Vielzahl unterschiedlicher Parameter parallel, was eine genauere Voraussage ermöglicht. Zu beachten ist, dass das Modell anhand zweier Studien erstellt wurde, die spezifische Aufnahmekriterien hatten, wie z. B. guter ECOG-Performance-Status, befriedigende Organfunktion etc. Die Ergebnisse sind daher nicht ohne weiteres auf andere Patientengruppen übertragbar.

Fazit: Bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Nicht-SCC-NSCLC sind die Effekte von Pemetrexed-Carboplatin versus Pemetrexed auf das PFS sehr heterogen. Der Therapieeffekt kann im Voraus anhand eines Modells geschätzt werden, das sich auf routinemäßig erhobene Patienten- und Tumorparameter stützt.