In der Studie GORTEC 2000-01 untersuchte die französische Gruppe für Kopf- und Hals-Tumoren, ob die zusätzliche Gabe von Docetaxel zu einer Induktionschemotherapie mit Cisplatin und 5-FU die Chance auf Larynxerhalt bei Patienten mit Larynx- oder Hypopharynxkarzinomen verbessert. Die Ergebnisse wurden 2009 publiziert. Nun folgten die Langzeitergebnisse über 5 bzw. 10 Jahre.

Untersucht wurden 213 operable, zuvor unbehandelte Patienten mit invasivem Plattenepithelkarzinom (Stadium III oder IV) des Larynx oder Hypopharynx, bei denen eine totale Laryngektomie notwendig erschien. Die Patienten erhielten randomisiert eine Induktionschemotherapie mit Cisplatin plus 5-FU mit oder ohne Docetaxel (3 Zyklen) und, wenn sie ansprachen, anschließend eine Bestrahlung. Der primäre Endpunkt war der 3-Jahres-Erhalt des Larynx. Die mediane Beobachtungsdauer betrug 105 Monate.

Nach der Induktionschemotherapie betrug die Gesamtansprechrate unter Cisplatin, 5-FU und Docetaxel (TPF) 80,0 % und unter Cisplatin und 5-FU alleine (PF) 59,2 % (p = 0,002). Die 5-Jahres-Rate für den Larynxerhalt lag bei 74,0 versus 58,1 %, die 10-Jahres-Rate bei 70,3 versus 46,5 % (p = 0,01). Die 5-Jahres-Rate für Überleben ohne Larynxdysfunktion betrug 67,2 gegenüber 46,5 %, die 10-Jahres-Rate 63,7 gegenüber 37,2 % (p = 0,001). Gesamtüberleben, krankheitsfreies Überleben und lokoregionäre Kontrollrate waren unter TPF im Vergleich zu PF nicht verbessert. Späte Toxizitäten vom Grad 3/4 waren unter TPF seltener als unter PF (9,3 vs. 17,1 %; p = 0,038).

Fazit: Auch in der Langzeituntersuchung bestätigte sich, dass die Induktionschemotherapie mit TPF im Vergleich zur Therapie mit PF allein die Chance auf die Erhaltung des Larynx verbessert und die Zeit ohne Larynxdysfunktion verlängert. Daher sollten zur Behandlung von Plattenepithelkarzinomen des Larynx oder Hypopharynx mit dem Ziel des Larynxerhalts eine Chemotherapie mit TPF und eine anschließende Bestrahlung empfohlen werden.