Die Kombination von Melphalan, Prednison und Thalidomid (MPT) ist derzeitig eine Standardtherapie für ältere Patienten mit neu diagnostiziertem MM, für die eine Stammzelltransplantation nicht infrage kommt.

Die Langzeitbehandlung mit Thalidomid birgt eine erhöhte Gefahr für Neurotoxizität, weshalb ein Austausch dieser Substanz gegen das ebenfalls wirksame Lenalidomid infrage kommen könnte. In der multizentrischen randomisierten Studie wurden 668 Patienten, die entweder > 65 Jahre alt waren oder jünger, aber aufgrund ihrer Verfassung nicht für eine Hochdosistherapie und Stammzelltransplantation infrage kamen, in zwei Therapiearme randomisiert.

318 Patienten erhielten 9 4-wöchige Zyklen MPT, gefolgt von einer Thalidomid-Erhaltungstherapie (100 mg täglich) bis zum Krankheitsprogress oder Auftreten unakzeptabler Nebenwirkungen (MPT-T). Bei 319 Patienten wurde Thalidomid durch Lenalidomid ersetzt, und sie erhielten 9 vierwöchige Zyklen MPR, gefolgt von einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie (10 mg an den Tagen 1–21 eines 28-tägigen Zyklus; MPR-R) bis zum Krankheitsprogress.

Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS). Nach medianem Follow-Up von 36 Monaten betrug das PFS unter MPT-T 20 Monate (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 18–23 Monate) und unter MPR-R 23 Monate (95 %-KI 19–27 Monate; Hazard Ratio 0,87, 95 %-KI 0,72–1,04; p = 0,12). Die Gesamtansprechraten waren in beiden Therapiearmen mit 81 % unter MPT-T und 84 % unter MPR-R ähnlich hoch. Komplettremissionen zeigten sich bei 10 % der Patienten unter MPT-T und 13 % unter MPR-R.

Hämatologische Nebenwirkungen traten unter MPR-R häufiger auf, insbesondere Grad-3/4-Neutropenie (64 % unter MPR-R vs. 27 % unter MPT-T). Neuropathien vom Grad ≥ 3 waren im MPT-T-Arm signifikant häufiger (16 vs. 2 %), was zu einer deutlich geringeren Dauer der Erhaltungstherapie mit Thalidomid (5 vs. 17 Monate) führte — unabhängig vom Lebensalter der Patienten.

Fazit: Hinsichtlich der Effizienz unterschieden sich die beiden Regimes MPT-T bzw. MPR-R nicht. Unter MPT-T kam es häufiger zu schwerer Neuropathie, unter MPR-R stand die Myelosuppression als Nebenwirkung im Vordergrund.