In einer gemeinsamen Analyse der adjuvanten Studien NCCTG N9831 (Alliance) und NSABP B-31 (NRG) verbesserte eine 1-jährige Trastuzumab-Addition zu Doxorubicin/Cyclophosphamid (AC) und nachfolgend Paclitaxel krankheitsfreies und Gesamtüberleben. Die Forscher legten bereits eine Analyse der N9831-Studie zur kardialen Sicherheit nach median 3,75 Jahren vor. Im Rahmen dieser Studie erhielten Patientinnen mit operablem, HER2-positivem Mammakarzinom vier Zyklen AC, gefolgt von nur Paclitaxel (Arm A), Paclitaxel und sequenziell Trastuzumab (Arm B) oder gleichzeitig Paclitaxel plus Trastuzumab (Arm C). Die kumulative Rate für die 3-Jahres-Inzidenz kardialer Ereignisse (CE) betrug in den Armen jeweils 0,3 %, 2,8 % und 3,3 %. Angesichts der überzeugenden Wirksamkeit von Trastuzumab aktualisierten die Forscher die kardiale Sicherheitsanalyse von N9831 nach median 9,2 Jahren und verwendeten einen kardialen Risikoscore.

Zur Analyse der kumulativen CE-Inzidenz und der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) eigneten sich 1.944 Patientinnen mit einer Post-AC-Therapie. 651 willigten einer Reevaluierung der LVEF nach median 6 Jahren ein. Es ergab sich eine absolute mediane Änderung der LVEF gegenüber dem Ausgangswert um -3,0 % in Arm A, -2,5 % in Arm B und -3,0 % in Arm C. Die kumulative CE-Inzidenz nach 6 Jahren betrug in Arm A 0,6 %, in den Armen B und C 2,8 % bzw. 3,4 %. Nach median 9,2 Jahren ergaben sich nur zwei zusätzliche Fälle von Herzinsuffizienz (CHF) gegenüber dem 3,75-jährigen Follow-up. Die LVEF erholte sich bei den meisten CHF-Patientinnen wieder. Ein Alter > 60 Jahre, eine LVEF < 65 % und die Einnahme von Antihypertensiva korrelierten mit einem erhöhten Risiko für CE in den Armen B und C.

Fazit: Die kumulative Inzidenz von CE erhöht sich geringfügig durch die Erweiterung einer adjuvanten Chemotherapie um Trastuzumab. Späte kardiale Komplikationen treten selten auf. Der Nutzen von Trastuzumab im Kontext einer Anthrazyklin- und Taxan-basierten Chemotherapie überwiegt daher weiterhin das Risiko.