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Die ständig zunehmende Bedeutung der Rehabilitation im Betreuungskonzept onkologischer Patienten wurde beim Deutschen Krebskongress (DKK) 2016 sehr deutlich: Zahlreiche Sitzungen waren psychosozialen und medizinischen Themen gewidmet, die in der Rehabilitation von Tumorpatienten wichtig sind. Wir sprachen mit Professor Rick, Bad-Wildungen, im Zusammenhang mit dem DKK über den Stand der Rehabilitationsmedizin.
? Weshalb nimmt die Bedeutung der onkologischen Rehabilitation so stark zu?
Prof. Dr. Oliver Rick: Die onkologische Rehabilitation wird immer wichtiger, da die Inzidenz von Tumorerkrankungen zunimmt und in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Darüber hinaus werden moderne onkologische Therapien die Lebenserwartung der Patienten weiter verbessern. Damit werden auch Folgestörungen von onkologischen Therapien eher präsent werden und entsprechende Behandlungskonzepte erfordern.
? Was sind die Ziele der Rehabilitation onkologischer Patienten?
Rick: Die Rehabilitation soll die Teilhabe der Patienten am Erwerbs- und Sozialleben gewährleisten. Dies gelingt uns, indem wir Patienten auf die Probleme nach onkologischen Therapien aufmerksam machen, ihnen Behandlungskonzepte anbieten und somit eine eigenständige Weiterbehandlung im persönlichen Umfeld ermöglichen.
? Sollte die Rehabilitation indikationsspezifisch oder fachübergreifend erfolgen?
Rick: Sie sollte im Wesentlichen fachübergreifend erfolgen, da wir eine Vielzahl von Diagnosen haben. Folglich sind viele Fachdisziplinen im medizinischen, aber auch im paramedizinischen Bereich einzubinden, um einer großen Anzahl an Folgestörungen onkologischer Erkrankungen auf fachlich hohem Niveau Rechnung tragen zu können. Das bildet auch die S3-Querschnittsleitlinie zu speziellen Rehabilitationsthemen ab, die zurzeit von der ASORS erarbeitet wird.
? Welche Patienten benötigen ganz besondere Maßnahmen?
Rick: Einerseits Patienten, bei denen eine Rückkehr ins Erwerbsleben im Raum steht. Hier muss ein besonderes Konzept im Rahmen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation durchgeführt werden. Andererseits Patienten mit schwerwiegenden Folgen der Antitumortherapie. Dazu gehören z. B. Patienten mit Lungenteilresektion oder mit Schluckstörungen nach Operationen von Kopf-Hals-Tumoren und Patienten mit Magenresektion, die das Essen wieder neu lernen müssen. Nach längerem Krankenhausaufenthalt sind ebenfalls besondere Maßnahmen notwendig. Ebenso für diejenigen Patienten, die unter psychischen Folgestörungen der Erkrankung und Therapie leiden.
? Was waren für Sie die Highlights beim Krebskongress aus Perspektive eines Rehabilitationsmediziners?
Rick: Ein Highlight war die Möglichkeit, auf die Bedeutung von onkologischer Rehabilitation als Startpunkt des Cancer Survivorships hinzuweisen und aufzuzeigen, dass rehabilitative Aspekte einen wertvollen Beitrag leisten können. Es wurde gezeigt, dass die Rehabilitation nicht als separate und abgeschlossene Maßnahme zu verstehen ist, sondern einen Teil der Langzeitbetreuung von Krebspatienten darstellt.
! Das Interview führte Petra Ortner
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Springer Medizin. ASORS beim DKK 2016: Neues zur onkologischen Rehabilitation. Im Focus Onkologie 19, 62 (2016). https://doi.org/10.1007/s15015-016-2510-5
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DOI: https://doi.org/10.1007/s15015-016-2510-5