Docetaxel ruft häufig unerwünschte Reaktionen wie Überempfindlichkeitsreaktionen, Flüssigkeitsretention und Hauttoxizitäten hervor. Eine Steroid-Prämedikation kann die Inzidenz der ersten beiden genannten Nebenwirkungen deutlich reduzieren, jedoch ist die Adhärenz hier suboptimal. Für die vorliegende Untersuchung ging ein Fragebogen an Pflegepersonal, Apotheker und Onkologen, die an der Brustkrebstherapie beteiligt waren, ein zweiter an Patientinnen, die eine adjuvante Chemotherapie mit Docetaxel erhielten.

53,8 % der Pflegenden, 19,7 % der Apotheker und 14,8 % der Onkologen beantworteten die Fragebögen (insgesamt 26,4 %). Zwei Steroid-Schemata kamen am häufigsten zur Anwendung: entweder wurden 6 Dosen (79 %) oder 2 Dosen 8 mg Dexamethason 2-mal täglich vor der Docetaxel-Anwendung verabreicht.

Die Adhärenz gegenüber der Prämedikation sei bei den meisten Patientinnen suboptimal gewesen, so 98 % der befragten Ärzte, Apotheker und Pflegenden. Die Patientinnen ließen 1-mal pro Tag (3 %), 1-mal pro Woche (33 %), 1-mal pro Monat (26 %) oder einige Male im Jahr (27 %) eine Dosis aus. Am häufigsten wurde die Dosis 24 Stunden vor der Chemotherapie weggelassen. In 65 % der Institutionen gibt es lokale Protokolle zum Management von Patienten, die ihre Prämedikation nicht korrekt anwenden. Allerdings kamen in den verschiedenen Einrichtungen unterschiedliche Strategien zur Anwendung.

82,3 % der Patientinnen füllten die Fragebögen aus. 99 % gaben an, dass sie ihre Prämedikation korrekt eingenommen haben. Die Patientinnen führten außerdem an, dass Steroide häufig Nebenwirkungen verursachen würden, vor allem Schlafstörungen (49 %), Hautreaktionen (22 %), Hunger und Gewichtszunahme (17 %). Darüber hinaus vermerkten 46 %, dass schriftliche Hinweise ihnen die regelmäßige Einnahme der Medikation leichter machen könnten.

Fazit: Die Erfahrungen von medizinischem Personal zur Adhärenz bezüglich der Steroid-Prämedikation stimmen mit den Angaben der Brustkrebspatientinnen nicht überein. Ein allgemein akzeptiertes Protokoll für Prä- und Postmedikation und das Management bei falscher Anwendung sowie schriftliche Informationen könnten die Adhärenz verbessern.