Retrospektiv werteten Forscher diagnostische bzw. Staging-Maßnahmen vor Beginn der Therapie (körperliche Untersuchung, Mammografie, Ultraschall von Brust und regionalen Lymphknoten und ggfs. eine Biopsie verdächtiger Lymphknoten) und die definitive lokoregionäre Therapie von Patientinnen aus, bei denen am M. D. Anderson Cancer Center zwischen 2004 und 2011 ein TNBC behandelt worden war. Dabei verglichen sie besonders den Effekt einer Ultraschalluntersuchung regionaler Lymphknoten auf die Therapiestrategie.

Bei 111 (19,4 %) der 572 Patientinnen mit TNBC führte der regionale Ultraschall mit ggfs. folgender Feinnadelaspiration zum Upstaging gegenüber körperlicher Untersuchung und Mammografie allein. In 50 Fällen (8,7 %) wurde eine bis dahin als nodal-negativ eingestufte Erkrankung nodal-positiv, bei 47 Patientinnen (8,2 %) änderte sich das Staging von cN1 zu cN3, bei 12 (2,1 %) von cN2 zu cN3 und bei 2 (0,4 %) von cN3 zu einem noch höheren Nodalstatus.

Andererseits ergab bei 28 Patientinnen mit tastbaren Lymphknoten bzw. in 1 Fall einer unklaren axillären Adenopathie die Sonografie einen nodal-negativen Status. Das Upstaging bei 19,2 % der Patientinnen führte im Vergleich zu Frauen ohne solche Neubewertung zu mehr neoadjuvanten Chemotherapien (91,9 vs. 51,2 %; p < 0,0001) und einer häufigeren axillären Lymphadenektomie (99,1 vs. 34,5 %; p < 0,0001) bzw. Bestrahlung des regionalen Lymphknotengebiets (88,2 vs. 29,1 %; p < 0,0001).

Fazit: Bei jeder 5. Patientin wird durch die Ultraschalluntersuchung der regionalen Lymphknoten eine nodale Erkrankung aufgedeckt, was zum Upstaging mit unmittelbarer Auswirkung auf die Therapieplanung führt. Das stützt die Empfehlung des National Comprehensive Cancer Network, bei nodal-negativem TNBC vor der neoadjuvanten Chemotherapie immer eine Sonografie der regionalen Lymphknoten vorzunehmen und bioptisch gesicherte Lymphknotenmetastasen zu klippen, um eine nodale Resterkrankung später sicher entfernen zu können.