Das Nasopharynxkarzinom ist in Südchina endemisch, mit Inzidenzraten zwischen 15–50/100.000, während es in den meisten anderen Teilen der Welt nur bei 1/100.000 Einwohnern auftritt. Primäre Therapiemodalität ist die Bestrahlung, zuletzt häufiger mit IMRT und dreidimensionalen Verfahren. Einige Studiendaten lassen vermuten, dass die IMRT lokale Kontrollrate und Gesamtüberleben verbessert. In der vorliegenden Untersuchung wurden in einer größeren Kohorte über einen längeren Zeitraum IMRT und konventionelle 2D-Radiotherapie (CRT) direkt verglichen.

Zwischen Januar 2002 und Dezember 2011 wurden 7.081 Patienten mit frisch diagnostiziertem, nicht metastasiertem NPC an einem chinesischen Zentrum behandelt und nun retrospektiv analysiert; 31,7 % von ihnen hatten eine IMRT mit kurativer Intention erhalten, 68,3 % eine 2D-CRT.

Nach 5 Jahren waren die Raten für lokales rezidivfreies, lokoregionär rezidivfreies, progressionsfreies sowie Gesamtüberleben jeweils unter der IMRT signifikant höher als unter 2D-CRT: Sie lagen bei 95,6 %, 92,5 %, 82,1 % und 87,4 % für IMRT gegenüber 90,8 %, 88,5 %, 76,7 % bzw. 84,5 % für 2D-CRT (p < 0,001). Auch die Rate für das Überleben ohne Fernmetastasen war mit IMRT besser als mit 2D-CRT (87,6 vs. 85,7 %; p = 0,056). Die Rate für das nodale rezidivfreie Überleben unterschied sich dagegen nicht (96,3 vs. 97,4 %; p = 0,217). In multivariaten Analysen war die IMRT ein unabhängiger günstiger prognostischer Faktor für lokales rezidivfreies, lokoregionär rezidivfreies und progressionsfreies Überleben, aber nicht für das nodal rezidivfreie, das fernmetastasenfreie oder das Gesamtüberleben.

Fazit: Eine IMRT verbessert im Vergleich zur 2D-CRT lokales rezidivfreies, lokoregionäres rezidivfreies und progressionsfreies Überleben beim frühen wie beim fortgeschrittenen Nasopharynxkarzinom. Beim nodalen rezidivfreien, beim fernmetastasenfreien und beim Gesamtüberleben wurde jedoch kein Vorteil durch die IMRT beobachtet. Auch das galt für frühe wie für fortgeschrittene Stadien.