Mit T-DM1 steht Patientinnen mit HER2-exprimierendem Brustkrebs nach intensiver Vortherapie eine weitere effektive Option zur Verfügung: Im Vergleich zu Kontrolltherapien wurde das Überleben klinisch relevant um fast sieben Monate verlängert. T-DM1 wurde in der Phase-III-Studie TH3RESA bei 602 Patientinnen mit metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs versus eine vom Prüfarzt gewählte Vergleichstherapie geprüft. Alle Teilnehmerinnen waren stark vorbehandelt: Ein Drittel hatte mindestens vier, ein gutes Viertel fünf und mehr Vortherapien erhalten. Im TPC-Arm wurde zu 80 % Trastuzumab eingesetzt — in Kombination mit Lapatinib, einer endokrinen oder Chemotherapie.

Die erste Analyse von TH3RESA hatte bereits eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (primärer Endpunkt) durch T-DM1 um 6,2 Monate ergeben [Krop IE et al. Lancet Oncol. 2014;15(7):689-99]. Hans Wildiers, Leuven, Belgien, stellte die Daten der zweiten Interimsanalyse zum Gesamtüberleben nach Eintritt von 338 Ereignissen und einem Follow-up von median 30,5 Monaten vor [Wildiers H et al. SABCS. 2015;Abstr. S5-05]. Auch diese Auswertung war positiv: Kontrollpatientinnen lebten median 15,8 Monate, die mit T-DM1 behandelten dagegen 22,7 Monate (Hazard Ratio 0,68; p = 0,0007). Von dem Antikörperkonjugat profitierten alle Patientinnen, unabhängig von Alter, Zahl der Vortherapien, Art der Metastasierung und Hormonrezeptorstatus.

T-DM1 konnte mit einer Therapiedauer von 7,9 Monaten fast doppelt so lange verabreicht werden wie die Kontrolltherapien (4,1 Monate). Dennoch traten schwere Nebenwirkungen vom Grad 3/4 seltener auf (40 vs. 47 %); auch nebenwirkungsbedingte Therapieabbrüche waren seltener (13 vs 21 %). „Die Tatsache, dass mit T-DM1 behandelte Patientinnen bei weniger Toxizität länger leben, zeigt, dass das Antikörperkonjugat auch nach zwei und mehr Anti-HER2-Therapien eine effektive Option ist“, konstatierte Wildiers.