Das Osteosarkom ist eine seltene Entität. Bisher gab es deshalb nur 2 Nomogramme mit begrenzter Aussagekraft. Ein japanischer Arbeitskreis hat nun anhand einer vergleichsweise großen Patientenzahl ein Nomogramm zur Vorhersage des metastasenfreien Überlebens (MFS) sowie des Gesamtüberlebens (OS) für Patienten nach kurativer neoadjuvanter Chemotherapie und Operation entwickelt und extern validiert.

Einbezogen in das Projekt wurden 1.070 Patienten. 557 von ihnen waren in japanischen Institutionen behandelt worden, ihre Daten dienten retrospektiv der Entwicklung des Nomogramms mit interner Validierung per Bootstrap-Resampling. Danach erfolgte die externe Validierung anhand der retrospektiven Daten einer unabhängigen Patientenkohorte (n = 513) aus Korea.

Insgesamt haben die drei Variablen Patientenalter, Tumorlokalisation und histologisches Ansprechen einen größeren Einfluss auf die beiden Endpunkte als die Variablen Geschlecht, Tumorgröße und Frakturen. Die Vorhersagewahrscheinlichkeit für die Endpunkte MFS bzw. OS in der internen Validation mit Konkordanzindizes von 0,631 bzw. 0,679 war relativ gut. In der externen Validation betrug der Konkordanzwert für das MFS 0,682 und für das OS 0,665. Mithilfe dieses 6-Variablen-Nomogramms sollte es für die behandelnden Ärzte in Zukunft leichter sein, den besten Zeitpunkt für die Nachbeobachtungstermine festzulegen und auf diese Weise überflüssige Untersuchungen zu vermeiden, ohne eine mögliche Metastasenentwicklung zu verpassen. Limitiert werde die Tauglichkeit des Nomogramms vor allem durch die Entwicklung anhand retrospektiver Daten — abzulesen an dem weiten 95 %-Konfidenzintervall für das Gesamtüberleben, so die Forscher.

Fazit: Mithilfe eines neu entwickelten Nomogramms lassen sich das Risiko für Metastasenbildung sowie das Gesamtüberleben von kurativ behandelten Osteosarkompatienten innerhalb von 3 und 5 Jahren relativ gut vorhersagen.