An der Studie nahmen 1.298 Männer im medianen Alter von 66 Jahren mit sehr niedrigem oder niedrigem Risiko teil. Bei den meisten Patienten umfasste die aktive Überwachung eine halbjährlich stattfindende PSA-Messung und digitale rektale Untersuchung sowie eine jährliche 12- bis 14-Core-Biopsie. Das mediane Follow-up betrug 5 Jahre.

Abb. 1
figure 1

Ein Tod durch das Prostatakarzinom ist bei sehr geringem Risiko selten.

© 2015 by American Society of Clinical Oncology

49 (4 %) Patienten verstarben während des Follow-ups, die häufigste Todesursache waren kardiovaskuläre Erkrankungen, nur zwei Männer starben an ihrem Prostatakarzinom. Die Raten für Gesamtüberleben, krebsspezifisches und metastasenfreies Überleben nach 10 Jahren betrugen 93 %, 99,9 % und 99,4 %, nach 15 Jahren 69 %, 99,9 % und 99,4 %. In ein höheres Stadium musste die Erkrankung innerhalb von 10 Jahren bei 26 % der Patienten reklassifiziert werden, nach 15 Jahren bei 31 %. Begünstigende Faktoren dafür waren ein höheres Lebensalter (Hazard Ratio 1,03 für jedes zusätzliche Jahr), eine PSA-Erhöhung und eine größere Zahl positiver Biopsiecores.

Die kumulative Inzidenz für eine kurative Intervention betrug nach 10 Jahren 50 %, nach 15 Jahren 57 %. Das mediane therapiefreie Überleben lag bei 8,5 Jahren. Mit Intervention assoziierte Faktoren waren PSA-Erhöhung und eine größere Zahl positiver Biopsiecores.

Fazit: Beim Prostatakarzinom mit günstigem Risikoprofil ist die Wahrscheinlichkeit, am Tumor zu versterben, gering, wenn sich die Patienten der aktiven Überwachung unterziehen.