Sunitinib wird üblicherweise in einer Dosis von 50 mg/d über 4 Wochen dosiert, gefolgt von 2 Wochen Pause (4/2-Schema). Oft sind die Nebenwirkungen so stark, dass die Dosis reduziert oder die Therapie ganz unterbrochen werden muss, was Auswirkungen auf die Prognose befürchten lässt. In der retrospektiven Studie wurden Sicherheit und Effizienz eines alternativen, des in Italien häufig angewendeten 2/1-Schemas untersucht, in dem 2-wöchige Behandlungsphasen mit 1-wöchigen Ruhephasen abwechseln. Analysiert wurden die Daten von 208 Patienten, die mit Sunitinib im 4/2-Schema starteten und dann nebenwirkungsbedingt auf das 2/1-Schema wechselten (Gruppe 4/2 → 2/1), sowie von 41 Patienten, die aufgrund ungünstiger klinischer Konstellationen sofort mit dem 2/1-Schema begonnen hatten (Gruppe 2/1). Als externe Kontrollgruppe dienten 211 mRCC-Patienten, die standardmäßig das 4/2-Schema erhalten hatten.

Die Rate der Nebenwirkungen Grad ≥ 3 sank in der Gruppe 4/2 → 2/1 nach dem Wechsel signifikant von 45,7 % auf 8,2 % (p < 0,001), in der Gruppe 2/1 war sie mit 26,8 % ähnlich hoch wie in der externen Kontrollgruppe mit 29,4 %. Die mediane Therapiedauer in den 3 Gruppen betrug 28,2, 7,8 und 9,7 Monate, die mediane progressionsfreie Überlebenszeit 30,2, 10,4 und 9,7 Monate. Das mediane Gesamtüberleben wurde in Gruppe 4/2 → 2/1 nicht erreicht, betrug in der 2/1-Gruppe 23,2 und in der externen Kontrollgruppe 27,8 Monate.

Fazit: Patienten mit mRCC, die unter Sunitinib aufgrund der Verträglichkeit auf ein 2/1-Therapieschema wechseln, haben weniger Nebenwirkungen als beim 4/2-Schema. Dadurch könne, so die Interpretation der Forscher, in vielen Fällen eine Reduktion der eingesetzten Dosis vermieden werden — Einbußen in puncto Wirkung und Prognose seien nicht zu befürchten.