In der randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie wurden zwischen 2007 und 2010 1.206 Brustkrebspatientinnen behandelt. Sie erhielten nach Randomisierung neoadjuvant jeweils eines von drei Docetaxel-basierten Regimen, an die sich jeweils 4 Zyklen AC (Doxorubicin 60 mg/m2 i. v. plus 600 mg/m2 Cyclophosphamid i. v. an Tag 1, q3w) anschlossen:

  • T→AC: Docetaxel (100 mg/m2 i. v. an Tag 1, q3w)

  • TX→AC: Docetaxel (75 mg/m2 i. v. an Tag 1, q3w) plus Capecitabin (825 mg/m2 p. o. bid, an Tag 1–14) oder

  • TG→AC: Docetaxel (75 mg/m2 i. v. an Tag 1, q3w) plus Gemcitabin (1.000 mg/m2 i. v. an den Tagen 1 + 8).

Per Studienprotokoll wurden die Patientinnen darüber hinaus für die zusätzliche neoadjuvante und adjuvante Behandlung mit Bevacizumab oder keine zusätzliche antiangiogene Therapie randomisiert. Die Patientinnen mit Bevacizumab-Addition erhielten mit dem ersten neoadjuvanten Chemotherapiezyklus 15 mg/kg Bevacizumab i. v. (q3w) über 6 Zyklen plus 10 weitere Dosen postoperativ, also adjuvant.

Den zwischen 2007 und 2014 erhobenen Follow-up-Daten zufolge verbesserte weder die Zugabe von Capecitabin noch die von Gemcitabin das krankheitsfreie (DFS) und das Gesamtüberleben (OS). Jedoch verbesserte die Zugabe von Bevacizumab — wie schon in einer früheren Auswertung berichtet — die pathologische Komplettremissionsrate von Frauen mit einem operablen, invasiven, nicht metastasierten HER2-negativen Mammakarzinom. Bevacizumab neoadjuvant und adjuvant zusätzlich zum Chemotherapieregime erhöht auch signifikant den sekundären Endpunkt Gesamtüberlebensrate, nicht jedoch das krankheitsfreie Überleben.

Fazit: Frauen mit einem operablen, HER2-negativen Mammakarzinom erfahren keinen Nutzen von der Erweiterung einer neoadjuvanten Chemotherapie auf Basis von Docetaxel/Doxorubicin/Cyclophosphamid um Gemcitabin oder Capecitabin. Der in dieser Studie gezeigte Überlebensvorteil durch Bevacizumab in der neoadjuvanten und adjuvanten Therapie verdient es nach Ansicht der Forscher weiter untersucht zu werden.