Unter Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs spricht insbesondere eine Untergruppe mit kleinen Läsionen (≤ 2 cm) günstig auf eine Trastuzumab-/Chemotherapie mit oder ohne Anti-Hormonbehandlung an. In einer Metaanalyse individueller Patientinnendaten wurde die Wirksamkeit einer adjuvanten Trastuzumab- mit der einer Standardtherapie ohne den monoklonalen anti-HER2-Antikörper bei solchen Patientinnen verglichen. Dazu berücksichtigten die Autoren 5 der 6 großen randomisierten Studien zur adjuvanten Therapie mit Trastuzumab. Wirksamkeits-Endpunkte waren krankheitsfreies (DFS) und Gesamtüberleben (OS) . Stratifiziert wurde nach dem Hormonrezeptorstatus (HR-positiv/-negativ).

Insgesamt gingen die Daten von 4.220 Patientinnen mit HER2-positiven Tumoren von maximal 2 cm Durchmesser in die Analyse ein. 2.588 erhielten adjuvant Trastuzumab, 94 % der 2.263 Patientinnen mit HER2-positiven Tumoren hatten eine endokrine Therapie erhalten. Die kumulative Progress- oder Rezidiv-Inzidenz nach median 8 Jahren lag in der Gruppe der HR-positiven, mit Trastuzumab Behandelten bei 17,3 % gegenüber 24,3 % bei Patientinnen ohne Trastuzumab, entsprechend einer Verbesserung im DFS um 7 %. Die Auswertung zum OS ergab einen Vorteil von 3,8 %. HR-positive Patientinnen mit Nodal-Status N0 oder N1 profitierten stärker, Patientinnen mit HR-negativen Tumoren generell weniger von der adjuvanten Behandlung; in allen Fällen war die Trastuzumab-Gabe aber überlegen.

Fazit: Frauen mit einem HER2-positiven Mammakarzinom von geringer Größe profitierten „substanziell“ von einer adjuvanten Therapie mit Trastuzumab, so die Forscher. Patientinnen mit HR-positiver Erkrankung und Nodalstatus N0/N1 könnten als Kandidatinnen für die Teilnahme an Studien infrage kommen, in denen weniger aggressive Therapieoptionen für diese frühen Tumorstadien untersucht werden.