In Japan erhalten Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom S-1 und Cisplatin, und wenn sie nicht ansprechen im Rahmen der Folgetherapie meist ein Taxan oder Irinotecan.

Viele Kliniken setzen in der Zweitlinie bei ursprünglicher S-1-Resistenz auch auf die Kombination von Irinotecan plus S-1. Das mag überraschen, aber es gibt Belege dafür, dass Irinotecan die S-1-Resistenz überwindet, weil es die Aktivität der Thymidylatsynthase hemmt. In einer Phase-II/III-Studie sollte nun untersucht werden, ob S-1 bei Patienten mit usprünglich S-1-refraktärem Magenkarzinom das Überleben verlängern kann.

Tab. 1 Schwerwiegende Nebenwirkungen (Grad ≥ 3) der Regime (Auswahl)

Randomisiert wurden 304 Patienten, bei denen während einer S-1-basierten Erstlinientherapie die Krankheit fortgeschritten war. Sie erhielten entweder Irinotecan allein oder mit S-1.

Das Gesamtüberleben — primärer Endpunkt der Studie — betrug unter der Kombination im Median 8,8, unter Irinotecan 9,5 Monate. Der Unterschied war allerdings nicht signifikant (Hazard Ratio 0,99; p = 0,92). Toxizitäten vom Grad ≥ 3 waren zudem unter der Kombination häufiger.

Fazit: Die Zugabe von S-1 zu Irinotecan als Zweitlinientherapie bei Patienten mit S-1-refraktärem, fortgeschrittenem Magenkarzinom kann nicht empfohlen werden.