Laborstudien deuten darauf hin, dass Irinotecan die Resistenz gegenüber S-1 aufheben kann. Deshalb wird die Kombination in Japan als Second-line-Therapie beim S-1-refraktären Magenkarzinom verwendet. Ergibt das Sinn?
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In Japan erhalten Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom S-1 und Cisplatin, und wenn sie nicht ansprechen im Rahmen der Folgetherapie meist ein Taxan oder Irinotecan.
Viele Kliniken setzen in der Zweitlinie bei ursprünglicher S-1-Resistenz auch auf die Kombination von Irinotecan plus S-1. Das mag überraschen, aber es gibt Belege dafür, dass Irinotecan die S-1-Resistenz überwindet, weil es die Aktivität der Thymidylatsynthase hemmt. In einer Phase-II/III-Studie sollte nun untersucht werden, ob S-1 bei Patienten mit usprünglich S-1-refraktärem Magenkarzinom das Überleben verlängern kann.
Randomisiert wurden 304 Patienten, bei denen während einer S-1-basierten Erstlinientherapie die Krankheit fortgeschritten war. Sie erhielten entweder Irinotecan allein oder mit S-1.
Das Gesamtüberleben — primärer Endpunkt der Studie — betrug unter der Kombination im Median 8,8, unter Irinotecan 9,5 Monate. Der Unterschied war allerdings nicht signifikant (Hazard Ratio 0,99; p = 0,92). Toxizitäten vom Grad ≥ 3 waren zudem unter der Kombination häufiger.
Fazit: Die Zugabe von S-1 zu Irinotecan als Zweitlinientherapie bei Patienten mit S-1-refraktärem, fortgeschrittenem Magenkarzinom kann nicht empfohlen werden.
Literatur
Tanabe K et al. Phase II/III study of second-line chemotherapy comparing irinotecan-alone with S-1 plus irinotecan in advanced gastric cancer refractory to first-line treatment with S-1 (JACCRO GC-05). Ann Oncol. 2015;26(9):1916–22.
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Berndt, C. S-1 bei Magenkarzinom: Nicht überwundene Resistenz. Im Focus Onkologie 19, 32 (2016). https://doi.org/10.1007/s15015-016-2314-7
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