Die therapeutische Vakzine Belagenpumatucel-L ist eine allogene Tumorzell-Vakzine auf Basis von 4 verschiedenen NSCLC-Zelllinien. In einer Phase-III-Studie mit insgesamt 532 Patienten mit NSCLC im Stadium III/IV wurde die Wirkung der Vakzine untersucht. Die Patienten hatten eine platinbasierte Induktionstherapie erhalten und bislang keinen Progress entwickelt. Randomisiert wurde ihnen 1–4 Monate nach Ende der Induktionstherapie entweder eine Erhaltungstherapie mit bis zu 20 Zyklen Belagenpumatucel-L (n = 270) oder Placebo (n = 262) intradermal injiziert.

Nach der zweiten Interimsanalyse wurde die Studie beendet, weil der erwartete Überlebensvorteil ausblieb. Der primäre Endpunkt medianes Gesamtüberleben lag bei 20,3 Monaten im Impf- und 17,8 Monaten im Kontrollarm (Hazard Ratio [HR] 0,94; p = 0,594). Auch beim progressionsfreien Überleben unterschieden sich die Gruppen nicht (4,3 vs. 4,0 Monate; HR 0,99; p = 0,947). Das Sicherheitsprofil entsprach dem aus vorangegangenen Studien. Grad-3/4-Nebenwirkungen gingen meist nicht auf die Injektionen zurück. In einem Fall führten sie aber zum Abbruch der Impfungen.

Eine multivariate Analyse zeigte, dass die Zeit zwischen Ende der Induktionschemotherapie und Randomisierung das Überleben beeinflusste. Erfolgte die Randomisierung binnen 12 Wochen nach Ende der Chemotherapie, zeigte sich bei aktiver Impfung ein Überlebensvorteil (median 20,7 vs. 13,4 Monate; HR 0,77; p = 0,002). Auch eine vorangegangene Strahlentherapie war prognostisch günstig (28,4 vs. 16,0 Monate; HR 0,61; p = 0,032).

Fazit: Die Phase-III-Studie konnte nicht die hoffnungsvoll stimmenden Ergebnisse aus der vorangegangenen Phase-II-Studie bestätigen. Die präspezifizierten Subgruppenanalysen weisen aber darauf hin, dass Patienten mit einem Beginn der Tumorimpfung innerhalb von 12 Wochen nach Ende der Chemotherapie bzw. mit vorangegangener Strahlentherapie doch länger überleben. Entsprechend sollten weitere Studien durchgeführt werden.