Die Kombination aus Melphalan, Prednison und Lenalidomid (MPR-R) wurde in einer Phase-III-Studie mit Nichtunterlegenheitsdesign bei MM-Patienten mit der Kombination Melphalan, Prednison und Thalidomid (MPT-T) verglichen. Im Median wurden 306 zuvor unbehandelte Patienten (median 75,7 Jahre alt) 12,1 Monate behandelt. Bei den 46,6 % von ihnen, die eine Erhaltungstherapie bekommen hatten, betrug der Zeitraum 23,1 Monate.

Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 21 Monaten in der MPT-T- und 18,7 Monaten in der MPR-R-Gruppe (Hazard Ratio 0,84, 95 %-Konfidenzintervall 0,64–1,09; p = 0,186). Das Gesamtüberleben (OS) betrug 52,6 (MPT-T) im Vergleich zu 47,7 Monaten (MPR-R; p = 0,476). Die Per-Protocol-Analyse zeigte Ansprechraten von 63,6 und 59,9 % (p = 0,557).

Nebenwirkungen des Grads ≥ 3 waren in der MPT-T-Gruppe häufiger als in der MPR-R-Gruppe (73,0 vs. 58,0 %; p = 0,007), die Abbruchraten der Therapie wegen Nebenwirkungen betrugen 44,3 und 39,3 %. Seltener waren im MPR-R-Arm besonders nichthämatologische Toxizitäten des Grads ≥ 3 (40,0 vs. 59,5 %; p = 0,001). Zweitmalignome traten bei 18 Patienten der MPT-T-Gruppe und 14 Patienten der mPR-R-Gruppe auf. Eine Analyse der Lebensqualität fiel zugunsten von MPR-R aus, im FACT-Score für Neurotoxizität zeigte sich eine signifikante Differenz zugunsten von MPR-R (p = 0,007).

Fazit: Eine Behandlung mit MPT-T oder MPR-R bei älteren, zuvor unbehandelten MM-Patienten führte zu vergleichbaren Ergebnissen für das OS, PFS und die Ansprechraten. Es zeigten sich eine bessere neurotoxizitätsbezogene Lebensqualität und eine geringere nichthämatologische Toxizität unter MPR-R.