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_ Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPI-B) belegen, dass sich Hautkrebsdiagnosen mittels Schwarmintelligenz zuverlässiger stellen lassen. Ralf Kurvers vom Forschungsbereich „Adaptive Rationalität“ und seine Kollegen analysierten die Datensätze von über 16.000 Hautläsionen, die von Dermatologen bzw. deren medizinischem Fachpersonal begutachtet wurden [Kurvers RH et al. JAMA Dermatol. 2015;151(12):1346-1353]. Die MPI-B-Forscher verglichen die Rate an Fehl- und richtigen Diagnosen mit den Ergebnissen, die nach Entscheidungsregeln der kollektiven Intelligenz ermittelt wurden: Während bei der Mehrheitsregel eine Diagnose als gesichert gilt, wenn die Mehrheit der einschätzenden Personen zum gleichen Ergebnis kommt, muss bei der Quorumsregel eine festgelegte Anzahl an Personen die gleiche Einschätzung teilen. Auf diese Weise wurde die Rate falsch-positiver Diagnosen von 17 auf 14 % gesenkt und die für tatsächlich positive Diagnosen von 83 auf 91 % gesteigert. Dies könne den Mehraufwand an ärztlicher Begutachtung Wert sein, urteilen die Forscher. Ähnliches gilt übrigens für die radiologische Beurteilung von Mammogrammen [Wolf M et al. PLoS One. 2015;10(8):e0134269].