Zwischen 2003 und 2011 erhielten 4.717 prämenopausale Frauen mit hormonrezeptorpositivem Brustkrebs in den Studien TEXT oder SOFT unverblindet über 5 Jahre eine adjuvante Therapie mit Exemestan plus OFS („ovarian function suppression“) oder Tamoxifen plus OFS. Zur OFS standen drei Alternativen zur Verfügung: 1. Triptorelin, ein GnRH(„gonadotropin-releasing hormone“)-Analogon, 2. die bilaterale Oophorektomie oder 3. Bestrahlung. Eine zusätzliche Chemotherapie war möglich. Zur Erfassung der patientenbezogenen Resultate (PRO, „patient reported outcome“) füllten die Patientinnen zu Beginn, sowie in den Jahren 1 + 2 alle 6 Monate und in den Jahren 3–6 alle 12 Monate den QoL-Fragebogen der International Breast Cancer Study Group aus. Die Intention-to-treat-Auswertung erfolgte nach einem medianen Follow-up von 5,7 Jahren (Interquartilen-Range [IQR] 3,7–6,9); Therapie und Nachbeobachtung der Patientinnen werden weiter fortgeführt.

In den ersten 5 Jahren litten die Patientinnen (median 43 Jahre alt) unter Tamoxifen/OFS stärker unter Flush und Schweißausbrüchen als diejenigen unter Exemestan/OFS, obwohl sich diese Symptome mit der Zeit besserten. Auf der anderen Seite berichteten die Frauen in der Exemestan/OFS-Gruppe im Vergleich zu Frauen der Tamoxifen/OFS-Gruppe verstärkt über Trockenheit der Vagina, eine stärkere Abnahme des sexuellen Interesses und Schwierigkeiten, erregt zu werden; diese Unterschiede blieben über die Zeit bestehen. Unter Exemestan/OFS war die Zunahme von Knochen- oder Gelenkschmerzen, vor allem zum 6-Monats-Assessment, stärker ausgeprägt als bei den Patientinnen unter Tamoxifen/OFS. Die Veränderungen der globalen QoL-Domänen gegenüber Baseline waren gering und zwischen den beiden Behandlungsarmen während der 5 Jahre vergleichbar.

Fazit: Insgesamt gibt es im Hinblick auf die Lebensqualität kein starkes Argument für eine der beiden Kombinationen. Die Entscheidung für eine der beiden Therapien, Tamoxifen/OFS oder Exemestan/OFS, sollte abhängig von der Belastung der jeweiligen Patientin durch die endokrinen Symptome individuell erfolgen.