Insgesamt 3.954 Patienten, die an der CanCORS-Studie teilgenommen und sich einer krebsbedingten Operation der Lunge (30,3 %) oder des Kolorektums (69,7 %) unterzogen hatten, wurden in die Studie aufgenommen. Innerhalb von vier bis sechs Monaten nach Diagnose wurden Sie per E-Mail zu ihren Einstellungen, Behandlungszielen, Therapieentscheidungen und Lebensqualität befragt.

Etwa 80 % der Patienten mit Lungen- und 89,7 % mit kolorektalem Karzinom gingen davon aus, dass die Operation ihre Krebserkrankung wahrscheinlich heilen würde, wobei die Hoffnung mit zunehmendem Tumorstadium sank. Dennoch glaubten immer noch 57,4 bzw. 79,8 % der Patienten mit einem Tumor im Stadium IV, durch die Operation wahrscheinlich geheilt zu werden.

In multivariaten Analysen lag die Odds Ratio (OR) für die Annahme einer kurativen Intention bei Patienten mit kolorektalem Karzinom höher als bei denen mit Lungenkrebs (OR 2,27). Frauen (OR 0,79), nicht verheiratete Patienten (OR 0,78), solche in fortgeschrittenen Tumorstadien (mit Metastasen vs. im Stadium I/II: OR 0,28) und Patienten mit 3 oder mehr Komorbiditäten (OR 0,78) glaubten seltener an Heilung durch Operation. Bildungsniveau, körperliche Funktion und Versicherungsstatus waren nicht mit dem Glauben an eine Heilung assoziiert.

Nur etwa die Hälfte (55,6 %) der Patienten beurteilte die Kommunikation mit ihrem Arzt als optimal. Sie gingen im Vergleich zu den übrigen häufiger (OR 1,89) davon aus, dass die Operation kurativ sein würde. Darüber hinaus gingen Patienten, die keinen Einfluss auf die Therapieentscheidung hatten, seltener (OR 0,56) von einer Heilung durch die Operation aus als Patienten, die selbst oder über ihre Familie an der Therapieentscheidung beteiligt waren.

Fazit: Ein Großteil der Patienten mit Lungen- oder kolorektalem Karzinom geht davon aus, dass eine Operation kurativ ist. Künftig sollte man die Arzt-Patienten-Kommunikation bezüglich der Ziele der Behandlung optimieren.