Die Verabreichung der Hochdosis am Zielort per intensitätsmodulierter Strahlentherapie (IMRT) scheint das umgebende gesunde Gewebe effektiver zu schonen als die dreidimensionale konformale Bestrahlung (3D-CRT). Das Team um Deborah W. Bruner verglich erstmals die Symptomeinschätzung von Patienten nach IMRT oder 3D-CRT bezüglich dreier therapieassoziierter Funktionen: Blase, Darm und erektile Dysfunktion. Die Patienten gehörten dem Hochdosis-Arm der Phase-III-Studie 0126 der Radiation Therapy Oncology Group an. Darin wurden hoch und konventionell dosierte Bestrahlung bei Patienten mit Prostatakarzinom mittleren Risikos gegenüber gestellt. Patienten in der 3D-CRT-Gruppe des Hochdosis-Arms erhielten fraktioniert 55,8 Gy auf Prostata und proximale Samenblasen, gefolgt von auf die Prostata begrenzten 23,4 Gy. Mit IMRT Behandelte bekamen in Fraktionen ebenfalls 79,2 Gy auf Prostata plus proximale Samenblasen. Patientenberichtete Ergebnisse anhand etablierter Scores zur subjektiven Beurteilung von Blasen-, Darm- und sexuellen Funktionen ermittelten die Forscher zu den Zeitpunkten 0, 3, 6, 12 und 24 Monate. Für sie unerwartet ergab die vorläufige Datenauswertung zu keiner Zeit signifikante Unterschiede der individuellen Symptombeurteilung bezüglich der 3 therapieassoziierten Funktionen.

Fazit: Trotz geringerer Belastung gesunden Gewebes mit IMRT im Rahmen einer Radiotherapie des Prostatakarzinoms demonstrierte dieser Vergleich zwischen IMRT und 3D-CRT in identischer Dosierung keine Unterschiede in den patientenberichteten Ergebnisse zu Blasen- und Darmfunktion oder Erektionsfähigkeit.