Das Team um James S. Ferriss betrachtete Daten der Bevacizumab-Zulassungsstudie GOG-0218 erneut [Ferriss JS et al. Gynecol Oncol. 2015; 139(1):17–22]. Sie schlossen Daten von 1.107 Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom ab FIGO-Stadium IIIB ein (Arm 1 und 3 der GOG-0218-Studie): Frauen aus Arm 1 erhielten eine alleinige Standardchemotherapie aus 6 Zyklen Paclitaxel (175 mg/m2) plus Carboplatin (AUC 6); Frauen aus Arm 3 erhielten zusätzlich Bevacizumab (15 mg/kg q3w) sowie eine Erhaltungstherapie mit Bevacizumab über 10 Monate. 80 % der Patientinnen hatten einen Aszites (> 50,3 cm3). Der Allgemeinzustand von Frauen mit Aszites war signifikant häufiger schlecht (p < 0,001), und der Tumor war bei ihnen häufiger suboptimal mit einem Tumorrest > 1 cm reseziert worden (p = 0,004).

Die Analyse bestätigte, dass das Auftreten von Aszites ein prognostischer Faktor für ein signifikant kürzeres Gesamtüberleben (OS) ist (p < 0,001). Insgesamt unterschied sich das OS in beiden Gruppen nicht signifikant, wie schon die ursprüngliche Datenanalyse gezeigt hatte. Allerdings lebten unter den Patientinnen mit Aszites die Frauen, die mit Standardchemotherapie plus Bevacizumab sowie anschließend mit Bevacizumab allein behandelt worden waren, signifikant länger progressionsfrei (PFS), im Vergleich zu Patientinnen unter alleiniger Chemotherapie (15,2 vs. 10,5 Monate). Außerdem war das OS unter Bevacizumab bei Patientinnen mit Aszites um 1 Monat länger (40,9 vs. 39,9 Monate) als bei den Frauen ohne Aszites.

Fazit: Diese Post-hoc-Analyse der Daten bestätigt Aszites als negativen prognostischen Faktor für das Gesamtüberleben bei Frauen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom ab FIGO-Stadium IIIB. Erhalten die Betroffenen aber früh und kontinuierlich eine Standardchemotherapie und Bevacizumab, leben sie insgesamt signifikant länger und signifikant länger ohne Tumorprogress.