Von über 500 Patienten mit mCRC , die in der Phase-III-Studie CORRECT behandelt wurden, wurde sowohl die Tumor-DNA aus dem Plasma isoliert als auch die Konzentration von 15 verschiedenen Proteinen gemessen, darunter vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF), Makrophagen-CSF, TIE-1 und Von-Willebrand-Faktor. Auf der Basis des Mutationsstatus, der Menge an zirkulierender DNA und der Proteinkonzentrationen im Blut wurde in der retrospektiven Studie die Korrelation mit Gesamt- und progressionsfreiem Überleben überprüft. Für die Mutationsanalyse wurden die Gene KRAS, BRAF und PIK3CA zu Beginn der Studie unter die Lupe genommen. Wie aus der Auswertung hervorgeht, haben Mutationen in der zirkulierenden Tumor-DNA prognostischen Wert. Während die Hazard Ratio (HR) für das Gesamtüberleben im gesamten Kollektiv unter Regorafenib im Vergleich zu Placebo bei 0,77 (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,64–0,94) lag, ermittelten die Wissenschaftler für Patienten mit Wildtyp-KRAS einen niedrigeren Wert (HR 0,67, 95 %-KI 0,41–1,08). Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Kinasehemmer zu überleben, war hier somit größer. Bei Patienten mit KRAS-Mutation lag die HR etwas höher (HR 0,81, 95 %-KI 0,61–1,09), der Unterschied jedoch nicht signifikant.

Die HR-Werte im Zusammenhang mit dem Gesamtüberleben nach Analyse des PIK3CA-Gens lagen bei 0,75 (nicht mutiert) und 0,84 (mutiert). Einen noch deutlicheren Vorteil für die Behandlung mit Regorafenib ergaben die Resultate der Genanalysen beim KRAS- und PIK3CA-Gen im Zusammenhang mit dem progressionsfreien Überleben.

Nicht unerwartet korreliert noch mehr der Nachweis frei zirkulierender Tumor-DNA mit dem Gesamtüberleben. Die Wahrscheinlichkeit zu überleben ist der Studie zufolge bei hohen DNA-Konzentrationen im Plasma signifikant geringer, unter Placebo wie unter Regorafenib (HR mit Regorafenib: 0,34).

Fazit: Das Interesse an der diagnostischen Verwertung zirkulierender Tumor-DNA ist deutlich gestiegen. Deren Menge zu Therapiebeginn eignet sich bei Patienten mit mCRC unter einem Tyrosinkinasehemmer offenbar als Prognosemarker.