Aufgrund der Seltenheit von Tumoren des Zwölffingerdarms ist über die klinischen Ergebnisse der derzeit einzigen Behandlungsmöglichkeit, der Operation, wenig bekannt. Britische Kollegen liefern jetzt Daten aus einer prospektiv angelegten Datenbank von Patienten, die zwischen 2000 und 2013 in sechs britischen Zentren operiert wurden. Faktoren, die Gesamt- und krankheitsfreies Überleben beeinflussten, wurden mittels Regressionsanalyse identifiziert.

Abb. 1:
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In kurativer Absicht operierte Patienten lebten deutlich länger als Patienten mit einem palliativ intendierten Eingriff.

© 2015 BJS Society Ltd.

150 (84,3 %) der 178 Patienten wurden in kurativer Absicht operiert. Unter ihnen lag die postoperative Morbidität bei 40,0 %, die stationäre Mortalitätsrate bei 3,3 %. Die Überlebenszeiten waren hier länger als nach palliativer Operation (median 84 vs. 8 Monate; p < 0,001). Die 1-, 3- bzw. 5-Jahres-Überlebensraten nach Resektion lagen bei 83,9 %, 66,7 % bzw. 51,2 %. Das mediane kranheitsfreie Überleben betrug 53 Monate, die krankheitsfreien Überlebensraten nach einem bzw. drei Jahren 80,8% bzw. 56,5%. Einer multivariaten Analyse zufolge waren der Lymphknoten-Status (Hazard Ratio [HR] 1,73; p = 0,006) sowie eine lymphovaskuläre Invasion (HR 3,49; p = 0,003) mit dem Gesamtüberleben assoziiert.

Fazit: Die Resektion des Duodenumkarzinoms in spezialisierten Zentren ist mit einem guten Langzeitüberleben verbunden. Lymphovaskuläre Invasion sowie Lymphknoten-Metastasen sind unabhängige negative Prognosefaktoren. Ob adjuvante Therapien hier helfen könnten, kann diese limitierte retrospektive Studie nicht beantworten.